Mein Projekt

Ich habe an der Samoeng Pittayakom School als Teacher Assistant im Fach Englisch gearbeitet. Die Schule liegt im Norden Thailands und ist nur ca. ein einhalb Autostunden von der Stadt Chiang Mai entfernt.

Die Gegend ist einfach super schön und ich habe mich sehr wohl dort gefühlt!

Es gibt auch eine Website zu meiner Schule, aber leider ist alles auf thailändisch geschrieben.

An der Schule sind ungefähr 520 Schüler und 35 Lehrer.


Montag, 10. Juni - Freitag, 14 Juni 2019

Meine letzte Schulwoche

In meiner letzten Schulwoche bin ich noch ganz normal mit i den Unterricht gegangen und dahingehen war auch alles wie immer. Wer es vielleicht nicht wusste: nach den Sommerferien habe ich keine eigenen Klassen mehr bekommen, da ich nur noch vier Wochen an meiner Schule war und eine Woche an Ellis Schule. Somit bin ich nur noch mit in den Unterricht der anderen Englischlehrer mitgegangen und habe bei verschiedenen Aufgaben oder Spielen ausgeholfen. Für mich war das die perfekte Lösung, da wir viele neue Schüler bekommen haben und sie sich somit nicht zu sehr an mich gewöhnen konnten bzw. sich nicht nach vier Wochen nochmal an einen neuen Lehrer gewöhnen mussten. Abgesehen davon hatte ich schon vor den Ferien von vielen meinen Schülern Abschied genommen und so konnte ich in meinen letzten vier wochen und besonders in meiner letzten Woche langsam aber sicher für mich persönlich von allem Abschied nehmen.

Am Montag gab es eine große Abschiedsfeier mit dem gesamten Kollegium für mich. Wir hatten zu erst noch ein Meeting (was geschlagene drei oder vier Stunden ging...) und danach ging es erst los. Meine Advisorin Nootchy und der Direktor haben jeweils noch eine Rede gehalten, welche beide wirklich schön waren und worüber ich mich sehr gefreut hatte! Danach war ich an der Reihe und wer mich kennt, der weiß was jetzt kommt... als ich zu dem Part gekommen bin, an dem ich mich bei einzelnen Personen nochmal persönlich bedankt habe, musste ich anfangen zu weinen und ich kann euch sagen, reden und weinen gleichzeitig geht nicht oder ist zumindest sehr anstrengend! Ich habe gemerkt, dass mir viele Menschen dort sehr ans Herz gewachsen sind, auch wenn man mal hier und da seine Schwierigkeiten miteinander hat. Trotzdem waren sie immer für mich da und haben dieses eine Jahr zu etwas ganz besonderem gemacht! 

Nach meiner Rede ging es weiter mit der Geschenkübergabe. Jedes Department hat mir ein Geschenk überreicht, worüber ich mich sehr gefreut habe! Ich war sehr froh, das so gut wie alles eine Größe besessen hat, sodass ich es mitnehmen konnte. Andere aus meiner AFS Gruppe hatten da nicht so Glück.

Für Dienstag Abend hatte ich nochmal P'Nid, P'Pim, Nootchy, P'Ja und Kru Nim zu mir zum Essen eingeladen, aber nur P'Nid und P'Pim hatten Zeit. Aber es war nicht weiter schlimm und wir haben und einen wunderbaren Abend zusammen gemacht.

Mittwoch war mein Pack-Tag. Da ich an diesem Tag nur eine Stunde hatte, habe ich die Zeit genutzt und habe mein komplettes Hab und Gut in meinen Koffer und in meinen Rucksack gepackt. Aber nicht nur das. Ich habe auch so weit wie möglich die komplette Küche in Kisten eingepackt, sodass es sicher verstaut ist, bis jemand neues kommt. Als ich fertig war, war ich ziemlich KO, froh, dass alles reingepasst hat (ich hatte große Zweifel!) und ich hatte ein ganz komisches Bauchgefühl, weil plötzlich alles leer und eingepackt war. Ab diesem Zeitpunkt war nicht mehr nur Feis Zimmer leer, sonder auch meins und die Küche und mir wurde bewusst, dass es ziemlich bald vorbei ist und ich die Schule verlassen werde.

Am Donnerstag hatten wir nochmal von unserem English Department ein Abschiedsessen geplant. Leider hatte das Restaurant in das wir ursprünglich wollten geschlossen, aber so sind wir dann in das Restaurant gegangen, indem ich auch meinen Geburtstag gefeiert hatte. Da ich dieses Restaurant super gerne mag und es auch sehr lecker dort ist, war es für mich überhaupt nicht tragisch. Da ich für meine Kollegen aus dem English Department noch Geschenke gekaut habe, haben wir auch hier nochmal eine Geschenkübergabe gehabt, die von mir ausging.

Der Freitag war dann endgültig mein letzter Tag, da ich abends mit dem Nachtbus zu Elli gefahren bin.

Bei der Morning Ceremony habe ich noch eine Rede für die Schüler gehalten und mich bei ihnen für die schöne Zeit an der Schule bedankt, dass sie mich als ihre Lehrerin akzeptiert haben, aber ich habe ihnen auch nochmal nahegelegt, dass es wichtig ist, Englisch zu lernen und nicht die Motivation dafür zu verlieren.

Der Rest des Tages verlief eigentlich relativ normal, außer das ich mich die ganze Zeit gefragt habe, ob ich auch wirklich alles eingepackt habe. P'Nid hat mich dann zur Busstation in Chiang Mai gefahren und dort sind dann noch Nootchy, P'Pim und Kru Nid zu uns gestoßen.

Kurz bevor ich in den Bus gestiegen bin habe ich nochmal alle umarmt und musste dann auch nochmal bisschen weinen, geauso wie P'Nid auch. Bei ihr habe ich es zumindest gesehen.

Für mich war es eine sehr schöne letzte Woche!

 


Samstag, 25. Mai - Sonntag, 02. Juni 2019

Week Exchange Part 2

Darauf hatten wir uns beide sehr gefreut! Endlich wieder eine Woche zusammen Zeit verbringen, nur diesmal ich bei Elli.Ich bin extra schon das Wochenende vor der Schulwoche gekommen, damit wir auch noch das Wochenende haben, um etwas zu unternehmen. Wir sind mit Ellis Gastfamilie zum Khlonglan Wasserfall gefahren und das coole ist, dass man dort auch schwimmen gehen kann. Leider hatten wir nicht so Glück mit dem Wetter und es hat angefangen zu regnen, obwohl wir noch nicht so lange da waren. Aber wir haben uns den Tag nicht nehmen lassen und sind danach in einen Coffee Shop gefahren.

Am Montag ging dann auch schon die Schule los! Für mich war es erstmal eine kleine Umstellung, da Ellis Schule ungefähr dreimal so viele Schüler hat wie meine Schule. Außerdem hat jedes Department ein eigenes Büro, an meiner Schule ist kein Platz dafür. Mir hat es aber super gut gefallen, da man dann auch immer zusammen zu Mittag gegessen hat und es kam mir familiärer vor. Der Unterricht und auch das Verhalten der Schüler war nicht viel anders als an meiner Schule, aber es hat auf alle Fälle Spaß gemacht, nochmal andere Schüler kennenzulernen.

An einem Nachmittag sind wir mit ein paar Kollegen von Elli an eine Badestelle gefahren und haben dort gepicknickt und waren schwimmen. An einem anderen Abend sind wir zusammen in die Stadt Khamphaeng Phet in ein Restaurant gefahren und waren danach noch in einem Café, indem wir noch Nachtisch gegessen und heiße Schokolade getrunken haben.

Das nächste Wochenende bin ich auch noch geblieben, weil das gesamte English Department von Ellis Schule für eine Nacht in ein Resort gefahren ist, um ihren Abschied zu feiern. Zuerst ging es in einen Tempel, indem es auch kostenloses vegetarsiches Essen gibt, was wir uns natürlich nicht haben entgehen lassen! Danach haben wir an einer Autoraststätte angehalten, die etwas im amerikanischen Stil ist. Dort gibt es einen gelben Schulbus und kleine Läden und ein Café.

Unser nächster Stop war wie ein Aussichtspunkt. Dort konnte man einen Windpark sehen und es gab riesige Schaukeln.

Danach sind wir dann im Resort angekommen und ich fand es wirklich schön dort. Man hatte einen super weiten Blick über die Landschaft und das schöne Wetter hat alles noch viel besser gemacht. Die Feier abends war mal wieder typisch thaimäßig: viel Essen, Karaoke und Tanzen. Aber es hat Spaß gemacht!

Bevor ich am Sonntag nach Hause gefahren bin, sind wir noch nach Khao Kho gefahren und haben uns den Tempel Wat Pha Son Kaew angeschaut. Aber für mich ist es nicht mehr nur irgendein Tempel... nein, für mich ist es der allerschönste Tempel, den es gibt. So einen habe ich davor nicht gesehen und werde ich wahrscheinlich auch nicht. Die Tempelanlage ist in zwei Bereiche bzw. Tempelanlagen eingeteilt. Die eine Tempelanlage ist hauptsächlich in weiß und silber gehalten und die andere ist vollkommen bunt, da jede Fassade, jede Ecke und jeder Winkel dieses Tempels mit Mosaik besetzt ist! Einfach fantastisch kann ich euch sagen! Am besten ihr guckt euch einfach die Bilder an, dann muss ich nicht so viel beschreiben.

Danach ging es für mich dann zurück Richtung Chinag Mai und Elli st mit ihrer Gastfamilie und ihren Kollegen wieder nach Hause gefahren.

Diese Woche war wirklich super schön und ich habe mich wirklich gefreut, nochmal Ellis Schule besuchen zu dürfen und auch alles mitmachen zu können, was sie geplant hatten!


Montag, 25. März 2019 - Donnerstag, 28. März 2019

Klassenfahrt mit M.6

Ich habe mich so gefreut endlich wieder ans Meer zu fahren! Ich liebe es einfach am Meer zu sein und genau in diesem Moment sitze ich auch am Strand und schreibe diesen Eintrag.

Es ging ganz früh am Montag morgen los. Um halb vier morgens sind wir von der Schule aus losgefahren und haben die Schüler und die restlichen Lehrer in Chiang Mai an einer Raststätte getroffen. Dann ging die lange Fahrt nach Richtung Pattaya auch schon los. 

Die Fahrt an sich war ziemlich unspektakulär, dafür aber lange. Wir sind erst gegen neun Uhr abends im Sunset Marbella Beach Resort angekommen. Ich muss aber sagen, dass ich wirklich sehr froh war, dass die Schüler in meinem Bus super angenehm waren und keine Party veranstaltet haben. Es wurde keine Karaoke gesungen (außer einmal gegen Abend eine halbe Stunde, aber das war vollkommen in Ordnung) oder laut rumgeschrien. Zwischendurch haben sie mal über die Lautsprecher im Bus Musik gehört, aber das hat mich nicht gestört, es war nicht laut und ich konnte ja auch meine eigene Musik mit Kopfhörern hören.

Als wir dann aber angekommen sind, waren wir alle ziemlich froh. Ich saß dann noch mit ein paar Kollegen draußen am Wasser, bin dann aber auch nicht allzu spät ins Bett gegangen, da mir definitiv Schlaf gefehlt hat!

 

Dienstag war unser erster richtiger Tag und zu erst ging es zur Marine und zu einem Meeresschildkröten Museum. Leider durfte ich bei beiden mit mit und musste dann draußen warten. Das gilt für alle Ausländer. Wahrscheinlich hat das etwas mit dem Staatsgeheimnis zu tun, genau erklären, konnte es mir aber keiner. Das Marine(kriegs)schiff konnte ich aber von außen sehen und das war schon ziemlich beeindrucken. Es ist einfach nur riesig und monströs und ich habe mich ziemlich klein daneben gefühlt. 

Danach ging es auch schon ans Meer. Bevor wir aber baden gegangen sind, haben wir alle erstmal zu Mittag gegessen. Ich habe zusammen mit drei Kollegen gegessen und die Atmosphäre war wunderbar. Typisch thailändischen haben wir mehrere Gerichte gekauft und alles geteilt. Zum essen haben wir uns direkt an den Strand gesetzt.

Im Wasser waren dann auch Schüler, wir hatten eine Menge Spaß und es hat mich sehr gefreut, dass sie mich so gut aufgenommen haben.

Unser nächster Halt war der Floating Market in Pattaya. Wenn ich ehrlich sein soll, dann würde ich diesen schwimmenden Markt nicht empfehlen. Extrem teuer, die gleichen Läden und Stände wie sonst auch und einfach nur voll mit Touristen, sodass man sich teilweise echt durchschieben musste. Unglaublich viele Gruppen aus China und jede davon hat einen Gruppenführer mit Fähnchen.

Am späten Nachmittag ging es dann wieder zurück und wir sollten uns auf dem Rückweg noch etwas zum Abendessen holen, da es abends im Resort auf der Party nichts außer Snacks gäbe. Im Nachhinein hat sicher herausgestellt, dass ziemlich viel gegrillt wurde und es auch noch Pfannkuchen zum Nachtisch gab. Aber wenn ich ehrlich bin, dann war ich ganz froh, dass ich schon eine Kleinigkeit gegessen hatte, da ziemlich viel Meeresfrüchte, Garnelen und allerlei gegrillt wurde, was ich nicht esse. Leider gab es keinen normalen Fisch. Aber die Pfannkuchen waren super lecker!

Mit meinen Kollegen saß ich dann noch bis spät abends draußen, es wurde ziemlich lustig und ich konnte ein paar besser kennenlernen, mit denen ich noch nicht so viel zu tun hatte.

 

Am Mittwoch war unser erster Stop der Nong Nooch Tropical Botanical Garden in Pattaya. Ein riesiges Gelände, das in verschiedene Areale eingeteilt ist, die meist ein bestimmtes Thema haben. So gab es den French Garden (französischer Garten), der komplett symmetrisch angelegt war mit super vielen Mustern, Stonehenge in klein, das Dinosaur Valley (Dinosaurier Tal) und vieles mehr. Mir hat am besten der French Garden gefallen! Man konnte diesen Teil des Parks perfekt von oben überblicken und ich fand es wirklich schön! Ansonsten fand ich den Rest des Parks okay, aber irgendwie ein bisschen übertrieben. Überall standen Tierfiguren in Übergröße herum, aber dann nicht nur eins davon, sondern immer gleich eine ganze Menge und es kam mir alles etwas gekünstelt vor. Abgesehen davon wurden dort Elefanten unter sehr schlechten Bedingung gehalten, worüber ich nur den Kopf schüttet und Mitleid mit diesen fantastischen Tieren haben konnte. Wenn ich dann auch noch Touristen sehe, die das Ganze dadurch unterstützen, indem sie die Elefanten reiten, frage ich mich manchmal, wie man so etwas nur machen kann. Ich habe so gut wie den ganzen Park zu Fuß erkundet, da ich keine Lust hatte fast doppelt so viel für die Rundfahrt zu bezahlen, nur weil ich eine Ausländerin bin und keine Thai. (Dass Ausländer einen höheren Eintrittspreis zahlen müssen ist nicht unüblich und meiner Meinung nach ziemlich nervig.)

Zum Mittagessen im Park haben wir uns dann wieder getroffen.

Unser zweiter Stop war wieder am Meer, diesmal aber ein nicht ganz so schöner Strand wie am Tag zuvor. Dort haben wir dann gute zwei Stunden verbracht, bevor es für die letzte Nacht in eine andere Unterkunft ging.

Wir haben im B2 Premier Hotel übernachtet. Da aus Versehen ein Zimmer zu viel gebucht wurde, hatte ich das Glück eins für mich alleine zu haben!

Abends sind wir noch auf die Pattaya Walking Street gegangen und ich muss sagen, dass ich nicht so begeistert davon war. Pattaya ist, wie Phuket auch, eine Tourismushochburg und das merkt man sofort! Unzählige Busse, die alle wie an der Schnur aufgezogen zu den Busparkplätzen fahren. Ironischerweise waren wir auch unter diesen Bussen...

Die Strandpromenade ist noch sehr schön, da man den Hafen sehen kann und die komplette Bucht und vor allem abends mit den ganzen Lichtern. Sobald es aber in die Fußgängerzone geht wird es wieder unangenehm voll und die chinesischen Touristengruppen sind nicht zu übersehen. Ich war mit zwei Kolleginnen ausschließlich dort um etwas zu Abend zu essen und dann sind wir wieder zurück gegangen und haben noch etwas Zeit an der Promenade verbracht.

 

Der Donnerstag war nicht so spannend, da wir früh aus dem Hotel ausgecheckt haben und dann die Schüler zu einem Restaurant gefahren wurden, um zu frühstücken. Ich bin nicht mehr mitgegangen, da ich zur Bushaltestelle in Pattaya gebracht wurde, um von dort aus zum Flughafen in Bangkok zu fahren, wo ich meine Familie in Empfang nehmen wollte.

 

Rückblickend hat mir die Klassenfahrt trotz der vielen Touristen sehr gut gefallen, auch wenn sie im Vergleich zu den Klassenfahrten die ich selbst gemacht habe, sehr kurz war. Ich habe die Zeit genossen und mich sehr gefreut, wie gut wir uns alle verstanden haben und dass ich nochmal eine andere Ecke von Thailand kennenlernen durfte! 


Freitag, 08. März 2019 - Graduation Day

Der große Tag für die M.3 und M.6 Schüler ist gekommen! 

Heute war ihre Abschlussfeier und es war wirklich etwas ganz besonders.

 

>Vorab eine kleine Erklärung, da ich es in meinen ersten Blogeinträgen glaube ich falsch erklärt habe.

In Thailand gehen die Schüler insgesamt sechs Jahre in die Grundschule (P.1-6) und nicht vier Jahre, wie bei uns in Deutschland. Anschließend kommen sie auf die weiterführende Schule, die nochmal sechs Jahre geht (M.1-6). Ich unterrichte M.1-3, nach dem deutsch Schulsystem also siebte bis neunte Klasse.

Allerdings haben die Schüler die Möglichkeit nach M.3 die Schule zu beenden. Deshalb schreiben M.3 und M.6 ihre Abschlussprüfungen zusammen und an anderen Tagen und haben ihre Abschlussfeier auch zusammen. Die restlichen Schüler schreiben z.B. erst kommende Woche ihre Prüfungen.<

 

Nach der üblichen Zeremonie am Morgen sind die Schüler der M.3 und M.6 Stufe gemeinsam auf dem großen Rasenplatz geblieben. Bevor ihre Abschlussfeier begonnen hat, wurden noch ganz viele Fotos gemacht. Was auch sonst ;)

Als die Zeremonie dann begonnen hat, haben sich die Schüler aufgestellt und die staatlich anerkannten Lehrer haben sich alle in eine Reihe ein Stück weit vor die Schüler gesetzt. Ich schreibe extra "staatlich anerkannt", denn Fei und ich, sowie die Referendare an unserer Schule haben nicht direkt daran teilgenommen und saßen nicht mit in der Reihe. Wir haben zugeschaut.

Ganz genau kann ich nicht sagen, was die Schüler gemacht haben, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass gebetet wurde. Nach dem Gebet sind die jeweiligen Klassen zu den Lehrern gegangen. Jeweils ein Schüler hat sich vor einen Lehrer gekniet, sich verbeugt und dann eine Blume angesteckt bekommen.

Besonders als ich meine M.3 Schüler dabei beobachtet habe, hatte ich Tränen in den Augen, denn ich habe mich so für sie gefreut und es war eine sehr schöne, emotionale und friedliche Stimmung. Natürlich habe ich mich auch für die Schüler der M.6 Stufe, und besonders für M.6/1 gefreut (ich war für sie eine Art Advisorin), aber ich hatte sie nie selbst unterrichtet und bin somit in keinen so engen Kontakt wie mit meinen M.3 Schülern geraten.

Zudem haben manche Schüler auch ihre Lehrer umarmt und sich nochmal extra bei ihnen bedankt. Ich hätte wirklich sehr, sehr gerne daran teilgenommen.

Bevor es in die große Halle ging, in der schon viele Eltern gewartet haben, wurden noch Klassenfotos gemacht und dann sind die Schüler nochmal zu unserem Schultempel gegangen, sowie zu dem Tempel, der direkt vor unserer Schule steht.

Der Rest der Schule hat in der Zeit eine Gasse für die Abschlussschüler gebildet, welche in die große Halle geführt hat. Während die Abschlussschüler dadurch gelaufen sind, haben alle für sie applaudiert, was ich eine sehr schöne Geste fand.

In der großen Halle gab es auch nochmal eine Art Zeremonie, bei der Gebetet wurde. Zusätzlich wurden Reden gehalten und bestimmt Schüler, sowie Lehrer wurden geehrt. Die Zeugnisse wurden natürlich auch verliehen.

Dafür, dass Thais eigentlich nie starke Emotionen in der Öffentlichkeit zeigen, hat es mich wirklich positiv überrascht, als ich gesehen habe, wie manche Lehrer (darunter auch P'Pim) und auch Schüler geweint haben. Zwei Schülerinnen, eine aus M.3 und eine aus M.6 haben ebenfalls Reden gehalten und beide haben währenddessen angefangen zu weinen.

Bevor der offizielle Part vorüber war, wurden noch Diashows mit Bildern beider Stufen gezeigt. Das war wirklich schön mit anzusehen und auch lustig!

An manchen Stellen war es etwas langweilig für mich, da ich ja kein Wort verstanden habe, aber das war nicht weiter schlimm.

Kurz vor Schluss wurden die Abschlussschüler nochmal geben aufzustehen, die Stühle wegzuräumen und sich in der Mitte als Pulk zu versammeln. Der Grund dafür war, dass die Schüler aus M.4 und 5 ganz plötzlich in die große Halle gelaufen kamen, sich in zwei Kreisen um die Schüler gestellt haben und dann lautstark auf Thai einen bestimmten Spruch gerufen haben und danach noch ein Lied gesungen haben. Das war wirklich beeindruckend!

Als es dann vorbei war, ging der Trubel erst richtig los! Traditioneller Weise werden den Schülern von den Lehren weiße Stoffbänder um die Handgelenke gewickelt. Während die Lehrer dies tun, wünschen sie dem/der Schüler/in etwas Gutes. Bei uns wurde es so gehandhabt, dass jeder Schüler einen kleinen Bündel weißer Bänder bekommen hat und dann zu jedem Lehrer gehen konnte, zu dem man gerne wollte.

Zu mir ist auch ein Schüler gekommen, was mich sehr gefreut hat! Sein Spitzname ist Dan, er ging in M.6/2 und kam manchmal in seinen Freistunden zu mir, einfach nur, um sich mit mir zu unterhalten. Ihn selbst habe ich nicht unterrichtet, aber wir haben uns immer gut verstanden.

Eine weitere Tradition oder ein weiterer Brauch ist es, dass die Abschlussschüler reichlich beschenkt werden. Von ihren Familienmitgliedern, von Freunden und Bekannten. Es werden Blumensträuße, Kuscheltiere, Geld und vieles mehr verschenkt, was die Beschenkten dann mit sich herumtragen. Manche Schüler haben so viel bekommen, dass sie ihre Geschenke zwischendurch bei ihren Eltern abgegeben habe, um Neue in Empfang zu nehmen. Außerdem werden ganz viele Herzsticker verteilt, die dann direkt aufs T-Shirt geklebt werden. Viele schreiben auch auf die Oberteile der Schüler und hinterlassen Grüße, Sprüche oder auch Wünsche für die Person. Wirklich ein Spektakel, aber meiner Meinung nach wunderschön!

Die Beschenkten geben allerdings auch etwas zurück! So gut wie jeder Abschlussschüler hat kleine Kärtchen vorbereitet, auf denen ein Bild mit Kontaktdaten drauf ist. Diese werden dann an die Oberteile derjenigen gesteckt, die dem Abschlussschüler etwas schenken. Sehr oft sind dann auch noch Bonbons dabei. Was auch nicht fehlt, sind ganz klar die Fotos!

Obwohl ich nichts geschenkt habe, da ich vorher nicht wusste, dass das passiert, sind Schüler auf mich zugekommen, und haben mir ihre Kärtchen angesteckt, mir Herzsticker ans T-Shirt geklebt, wollten nochmal ein (Abschieds-)Foto machen, haben mich umarmt und Danke gesagt. Ich kann euch gar nicht sagen, wie gerührt ich war!

Die gesamte Abschiedsfeier ging ca. bis 13 Uhr und danach hieß es für alle "Ab ins Wochenende!".

Als ich danach auf meiner Terrasse saß, habe ich noch viel darüber nachgedacht. Ich fand den Vormittag wirklich super schön und habe mich wahnsinnig für die Schüler gefreut! Ich denke, dass ich jetzt besser verstehen kann, oder mir zumindest vorstellen kann, was meine Lehrer damals gefühlt und/oder gedacht haben, als ich meinen Abiball hatte. Auf der anderen Seite war ich aber auch ein bisschen melancholisch, da es mich eben sehr stark an meinen eigenen Abschluss erinnert hat, der jetzt schon fast ein Jahr her ist. Einfach unfassbar, wie schnell die Zeit doch vergeht, obwohl man sich an bestimmte Ereignisse erinnern kann, als wären sie erst vor ein paar Tagen passiert.

 

(Meine Schilderung des Graduations Day sind natürlich persönlich und wie es an meiner Schule abgelaufen ist. Ich weiß, dass es ähnlich an anderen Schulen ist, aber eben nicht gleich.)


Donnerstag, 07. März 2019 - Tag der offenen Tür

Nicht anders wie in meiner Schulzeit, sind die Schultage vor den großen Ferien doch sehr entspannt!

Vielleicht auch etwas zu entspannt, wenn man bedenkt, das nächste Woche die Finals für die restlichen Schüler anstehen, die noch keine Prüfungen geschrieben haben. Aber wie ich die Thais jetzt schon kenne, sind sie immer in Feierlaune und machen sich nicht so viele Gedanken über die nahe Zukunft. Wie immer sehr spontan.

Schon am Dienstag nach der Schule haben wir begonnen alles für den Tag der offenen Tür vorzubereiten. Die Pavillons, sowie die Bühne wurden aufgebaut und es wurde reichlich dekoriert. Jeder Fachbereichs hat ein Zelt bzw. ein Pavillon bekommen. Bei uns sah es aus wie im Herbst, denn die Schüler hatten Girlanden mit bunten Blättern gebastelt, die wir dann aufgehängt haben. Außerdem hatten wir auch noch viele Äste, die mit den Blättern beklebt worden sind.

Bei uns gab es zwei Stationen. An der einen konnte man Sandwiches machen und an der anderen konnte man Memory spielen.

Vor dem Tag der offenen Tür hatte unser Fachbereich ein Meeting, an dem wir besprochen haben, was wir mit den Schülern und Besuchern machen könnten. Mir wurde die Aufgabe zugetragen, mir ein Spiel zu überlegen. Also habe ich mir Memory ausgesucht, musste es aber erstmal allen erklären, da es keiner kannte.

Die Spielkarten mit Motiven und Wörtern habe ich mir dann selbst ausgedacht und vorbereitet.

Mich hat es super gefreut zu sehen, das die Schüler total Spaß an dem Spiel hatten, denn für sie war es auch etwas komplett neues. Das lustige war nur, dass manche zuerst nicht so ganz den Sinn dahinter verstanden haben und nach jeder Runde die Karten wieder neu gemischt haben. So hat es nicht so ganz funktioniert, sich zu merken, wo die Karten liegen. Nachdem ich aber ausgeholfen hatte, hat es immer super funktioniert.

Da die Schüler, die für die Sandwich Station eingeteilt worden waren, noch nie Sandwiches gemacht haben (ich weiß, kann man fast nicht glauben), habe ich auch dort etwas aufgeholfen.

Der Tag der offenen Tür ging nur 8 Uhr bis ca. 13 Uhr und den Rest des Tages hatten alle frei.

Leider hatten wir sehr, sehr wenige Besucher, da die meisten Grundschulen in der Umgebung wohl schon Ferien haben, wie ich erfahren habe. mir wurde gesagt, dass normalerweise viele Grundschüler kommen, um sich die Schule anzusehen.

Trotz dessen war es aber ein schöner Tag und ich denke jeder hat ihn genossen! 


Freitag, 22. Februar - Samstag, 02. März 2019

Week Exchange Part 1

Die Woche ging viel zu schnell vorbei, aber ich war sehr froh, dass die liebe Elli für eine Woche an meiner Schule war! 

AFS bietet uns an, für eine Woche in ein anderes Projekt, also an eine andere Schule zu gehen, um noch ein paar andere Eindrücke zu sammeln. Aus diesem Grund war Elli bei mir und nach den Ferien werde ich dann ein Woche zu ihr in die Provinz Kamphaenphet fahren. Darauf freuen wir uns schon beide sehr drauf!

Aber jetzt erstmal zu dieser Woche. 

Ich bin Freitag nach den Chinese Activities in der Stadt geblieben und habe mich abends mit Elli dort getroffen. Wir haben somit eine Nacht in der Stadt verbracht. Freitagabend waren wir super lecker Burger bei Beast Burger essen und am nächsten Morgen haben wir im Overstand Coffee Shop NIMMAN gefrühstückt. Beides sind ganz große Empfehlungen!

Den Samstag haben wir wirklich sehr entspannt mit unserem leckeren Frühstück angehen lassen und sind danach zum Tattoo Studio Bloodline Tattoo Chiang Mai gegangen, da ich mich gerne beraten lassen wollte. Über ein Tattoo habe ich schon länger nachgedacht, bis sich der Gedanke eben in meinem Kopf festgesetzt hat. Nachdem ich ein bisschen recherchiert hatte, habe ich dieses Tattoo Studio gefunden, welches wirklich empfehlenswert ist! Das kann ich so sagen, denn aus meinem ursprünglich Plan, mich erstmal nur beraten zu lassen, wurden dann zwei kleine Tattoos, mit denen ich absolut zufrieden und glücklich bin! Da an diesem Tag nicht viel Kundschaft da war, konnten sie es mir direkt tätowieren. Das war also meine einzige spontane Entscheidung, was die Tattoos betrifft, aber der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können.

Nach unserem Besuch im Tattoo Studio haben wir uns auf den Weg nach Samoeng, also zu mir nach Hause gemacht.

Für Elli war die Natur etwas komplett anderes, da es bei ihr einfach nicht so bergig ist, wie bei mir.

Das Wochenende haben wir damit verbracht uns im meinem kleinen Zimmer einzurichten, das Schulgelände zu erkunden, zu entspannen und zusammen mit Fei zu kochen.

Die Schulwoche und der Unterricht mit Elli zusammen hat wirklich Spaß gemacht und auch den Schülern hat es gut gefallen. Wir haben Spiele mit ihnen gespielt und Elli wurde von den Schülern direkt aufgenommen, akzeptiert und wenn ich das so sagen kann, ins Herz geschlossen. Das hat man daran gemerkt, dass die Schüler auf sie zugegangen sind und auch mit uns an einem Nachmittag zusammen in der Cafeteria saßen und so ihre Späße getrieben und viele Fotos gemacht haben. Abgesehen davon wurde ich auch in der nächsten Woche gefragt, ob Elli noch da ist, oder ob sie wieder nach Hause gefahren ist. Sie hat also definitiv positive Spuren hinterlassen!

Wofür ich Elli sehr dankbar bin ist, dass sie mir geholfen hat einige Test meiner Schüler zu korrigieren und auch ein kleines Geschenk für die eine Hälfte meine Schüler vorzubereiten, die in der Woche ihre Abschlussprüfungen geschrieben haben! Das war wirklich eine sehr große Hilfe!

Was haben wir sonst noch so in der Woche gemacht? Ich habe Elli mein Lieblingscafé gezeigt, in dem wir an einem Nachmittag auch viel Zeit verbracht haben, um unsere Reise nach Vietnam ein bisschen besser zu planen, wir waren einkaufen und haben viel gekocht und sehr viel über alles mögliche geredet und was für mich besonders wichtig war: wir haben sehr viel zusammen gelacht! Danke dafür Elli!

Keine Ahnung ob ich das schonmal erwähnt habe, aber ich vermisse es sehr so richtig zu lachen, dass einem Tränen in die Augen kommen, egal ob es mit Freunden oder Familie ist.

Soweit ich weiß, hat der Kochunterricht Elli am besten gefallen, was ich zu 100% nachvollziehen kann. An ihrer Schule gibt es keinen Kochunterricht und so konnte sie es bei mir ausprobieren.

Freitagnachmittag hat uns dann P'Nid (meine Kochlehrerin) mit nach Chiang Mai genommen. Wir hatten vor nochmal eine Nacht dort zu bleiben. Wir haben zuerst das Busticket für Elli gekauft und uns dann auf den Weg zum i-smile Hostel gemacht.

Das Hostel ist wirklich super und günstig! In der selben Straße gibt es aber noch unzählig viele andere Hotels, die sich aneinanderreihen. Dort ist es auf keinen Fall ein Problem, eine Unterkunft zu finden. 

Den Rest des Tages haben wir sozusagen mit Essen und shoppen verbracht. Der Essenspart war geplant, der Shoppingpart nicht. Aber es kam, wie es kommen sollte und beschweren will ich mich nicht!

Zuerst sind wir in das Catmosphere Cat Café gegangen und ich war einfach nur begeistert! Die Katzen waren alle so süß und ich hätte am liebsten eine mit nach Hause genommen! Direkt vor mir lag eine Katze, die geschlafen hat und ich bin immer noch fasziniert davon, wie sie in ihrer Schlafposition gemütlichen schlafen konnte und, dass sie so unglaublich weiches Fell hat!

Auf dem Weg zum Katzencafé habe ich einen Laden entdeckt, der von außen ziemlich cool aussah. Deshalb sind wir danach dorthin gegangen und es war eine gute Entscheidung! Der Laden ist im vintage Stil eingerichtet und erstreckt sich über drei Stockwerke. Die Klamotten die es dort gibt, sind von bekannten und auch eher unbekannten Marken, aber alles zu super Preisen, weswegen ich zugeschlagen habe und mit drei Teilen wieder rausgegangen bin. Später habe ich den Laden im Internet gesucht und herausgefunden, dass er 71 Export heißt. Er wurde direkt zu meiner Liste von gespeicherten Orten in Chiang Mai hinzugefügt.

Danach ging es zurück ins Hostel und dann in die By Hand Pizzeria, in der wir schon an Silvester waren. Mal wieder super lecker!

Zum Abschluss hat es uns noch ins Zoe in Yellow verschlagen und dann ins Bett!

Am nächsten Morgen waren wir im Angel's Secrets Café  frühstücken und sind dann noch in einen Buchladen gegangen, da Elli nach neuen Büchern gucken wollte. 

Später am Nachmittag haben sich unsere Wege auch schon wieder getrennt und ich bin nach Hause gefahren, wo ein riesiger Berg Wäsche auf mich gewartet hat...

Die Woche mit Elli war wirklich, wirklich schön und es hat mich gefreut, wie sehr es auch die Schüler gefreut hat, ein neues Gesicht zu sehen und mal etwas Abwechslung im Unterricht zu haben. Auch P'Nid hat es sehr gefreut, dass Elli am Kochunterricht teilgenommen hat und wollte sie am liebsten hier behalten. Etwas dagegen hätte ich nicht gehabt, haha.

Ich freue mich schon, wenn ich für eine Woche zu Elli kann, um ihren Alltag und die Schule ein bisschen besser kennenzulernen. Nach Ellis Aussage, ist der Unterschied zwischen unseren Schulen doch ziemlich groß. Angefangen damit, dass an Ellis Schule fast 1.000 Schüler mehr sind und dementsprechend die Anzahl der Schüler in den Klassen höher ist. Eine Sache, die Elli hier bei mir so genossen hat.


Freitag, 22. Februar 2019

Es ist immer wieder schön, etwas Neues aus anderen Kulturen zu lernen und mitzuerleben!

Ich durfte am Chinese Activity Day mitmachen und so bin ich mit Fei, Kru May und den Schülern welche Chinesisch gewählt haben, in die Chiang Mai Universität gefahren.

Nachdem die Schüler in Gruppen aufgeteilt wurden und die Begrüßungsreden, Geschenkübergabe und (nicht zu vergessen) die Fotos vorüber waren, ging es auch schon mit dem Programm los.

Insgesamt gab es drei verschiedene Stationen, an denen die Schüler kreativ werden konnten und mehr über die chinesische Kultur gelernt haben.

Eine Station hat sich um den chinesischen Knoten gedreht. Ich sage euch, es ist viel komplizierter als es aussieht. Der Faden wird mehrmals und auf vielen Wegen um eine Hand gebunden und ergibt am Ende den Knoten, wenn man seine Finger herauszieht. Ich habe es beim ersten Mal nicht geschafft und irgendwo in der Mitte den Faden falsch gelegt, sodass sich der Knoten komplett aufgelöst hat. Bei meinem zweiten Versuch hat es aber super geklappt! Verzieren konnte man seinen Faden dann noch mit Perlen.

Die nächste Station, an der Fei und ich zusammen teilgenommen haben war chinesische Kalligraphie. Zu aller erst wurde den Schülern anhand einer Präsentation erklärt und gezeigt, wie sich die chinesischen Schriftzeichen mit der Zeit entwickelt und verändert haben. Selbst Fei konnte manches nicht lesen, weil die Schriftzeichen komplett anders aussehen, als die moderne, heutige Schrift. Danach wurde uns gezeigt, wie man traditionell mit dem Pinsel Schriftzeichen zeichnet. Es sieht super leicht aus, aber ist es definitiv nicht! Abgesehen davon, war es für mich das erste Mal überhaupt, dass ich chinesische Schriftzeichen geschrieben habe.

Zum einen wird bzw. muss der Pinsel auf eine ganz bestimmt Art und Weise gehalten werden. Zum anderen gibt es verschiedene Grundbewegungen zum zeichnen, die uns erstmal beigebracht worden sind. Wirklich nicht so leicht. Nachdem wir die Grundzüge erklärt bekommen und ausprobiert haben, ging es auch direkt mit dem ersten Schriftzeichen los. Der chinesisch Lehrer meinte zu mir, dass es gar nicht so schlecht sei, dafür das ich das aller erste Mal Schriftzeichen zeichne. So ganz überzeugt hat es mich aber trotzdem nicht, haha. Aber ich bin trotzdem zufrieden mit meinem Werk und bin wirklich froh, dass ich es mal ausprobieren durfte!

Bei der letzten Station haben wir etwas basteln müssen. Wir mussten das Papier falten und dann ein Schriftzeichen herausschneiden. Am Ende konnte man das Papier entfalten und es auf eine bestimmt Weise zusammenkleben, sodass das Schriftzeichen dann 3D wurde. Keine Ahnung, ob ihr euch etwas darunter vorstellen könnt, aber es ist wirklich schwer zu erklären... leider habe ich davon kein Bild. Am Schluss haben wir oben ein kleines Loch reingeschnitten, einen Faden durchgezogen und unten Perlen angebunden. So konnten wir die 3D-Gebilde aufhängen. Außerdem haben wir zwei Zettel mit Schriftzeichen beschrieben, die wir noch an den Faden geklebt haben.

Zwischendurch haben wir natürlich noch zu Mittag gegessen. Zum Essen gab es ein typisch chinesisches Nudelgericht, welches wir uns selbst zusammenstellen konnten. Die Soße/Suppe und die restlichen Zutaten waren alle schon vorbereitet, aber jeder konnte nach seinem Geschmack und Belieben die Mengen wählen. Es war wirklich lecker!

Definitiv ein Tag, an dem ich sehr froh war teilnehmen zu dürfen, da mir jede Station sehr viel Spaß gemacht hat! 


Donnerstag, 21. Februar 2019

Mein erster Schulausflug!

Es ging mit den Stufen M.1-3 zuerst in den Queen Sirikit Botanic Garden und danach in den Tube Trek Water Park Chiang Mai.

Rückblickend kann ich sagen, dass ich den Tag super fand, viel gesehen habe und wirklich sehr viel Spaß mit den Schülern hatte!

Der botanische Garten ist wirklich riesengroß und in verschiedene Bereiche eingeteilt. Wir sind einen Baumkronenpfad entlanggelaufen, was ich super fand und wir haben uns verschiedenen Gewächshäuser angeschaut. Außerdem gibt es dort ein Museum, welches wir auch noch besichtigt haben. Ganz besonders hat mir der Abschnitt gefallen, in welchem anschaulich und mit super Beispiel erklärt wurde, wie viel Plastik wir verbrauchen (dort auch speziell auf Thailand bezogen) und wie jeder seinen eigenen Plastikverbrauch reduzieren kann. Schade fand ich, als ich gesehen habe, wie die Schüler und auch Lehrer an diesem Abschnitt einfach vorbeigelaufen sind und ihm keinerlei Beachtung oder wenn überhaupt nur einen kurzen Blick gewidmet haben...

Was mich etwas schockiert hat war eine große Landkarte, auf welcher gezeigt wurde in welchen Ländern welches Obst und Gemüse angebaut wird. Als ich ein paar Schüler gefragt habe, ob sie mir Deutschland zeigen können, habe ich selbst erst gesehen, dass Deutschland noch mit einer Grenze für die DDR und die BRD eingezeichnet ist. Vielleicht sollte man dazu erwähnen, dass das Museum doch recht modern ausgesehen hat und es ich möglicherweise auch deswegen schockiert und gewundert hat.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es dann weiter in den Wasserpark. Darauf habe ich mich den ganzen Tag schon gefreut, denn ich liebe Wasserrutschen und generell Freizeitparks!

Etwas enttäuscht war ich dann aber, als ich erfahren und gesehen habe, dass die großen Rutschen nur am Wochenende aufhaben... Aber ich hatte auch so meinen Spaß und die Schüler haben sich super gefreut, dass ich auch schwimmen gegangen bin. Ich war nämlich, abgesehen von meiner Advisorin Nootchy, die einzige Lehrerin welche ins Wasser gegangen ist. Alle anderen Kollegen haben sich in der Zeit in das dazugehörige Café gesetzt. Als ich gefragt habe, warum sie nicht auch Schwimmen gehen, kam ganz oft als Antwort, dass es zu warm sei. Meine Antwort: Genau deswegen sollte man sich doch im Wasser abkühlen! Später ist mir gedämmert, dass sie wahrscheinlich nicht die Hitze an sich meinten, sondern das die Sonne überhaupt gescheit hat. Thais mögen eigentlich so gar keine Sonne und decken ihre Haut so viel wie möglich ab. Aber bitte fragt mich nicht, wie sie es aushalten bei über 30°C mit Pulli durch die Gegend zu laufen. Das ist mir auch noch ein riesengroßes Rätsel.

Ungewöhnlich für mich war es zu erst zu sehen, dass ziemlich viele Schüler nicht schwimmen können und sich ganz selbstverständlich Schwimmwesten genommen haben oder einfach nur so weit ins Wasser gegangen sind, wie sie noch stehen können. Eine Schülerin hat sogar plötzlich nach meinem Arm gegriffen, als ich tiefer ins Wasser gelaufen bin. Als ich sie fragte, ob sie schwimmen kann und sie verneinte, habe ich sie erstmal zurückgeschickt, um sich eine Schwimmweste zu holen. Ein paar Schüler wollten auch, dass ich ihnen Schwimmen beibringen soll, aber in gefühlt 5min kann man leider kein Schwimmen lernen.

Als es Zeit war sich umzuziehen, da wir bald zurückfahren wollten, hatte ich noch bisschen Puffer mir vor der Rückfahrt etwas zu essen zu holen. Ich hatte richtig Lust auf Pommes kann ich euch sagen! Ist es nicht irgendwie ein ungeschriebenes Gesetzt, dass man sich im Schwimmbad eine Tüte Pommes holt oder habe ich das einfach nur immer mit meinen Freunden so gemacht?! Leider gab es dort keine bzw. nur in einem anderen Geschäft für das wir keine Zeit mehr hatten, also wurden dann aus meinen Pommes ein Brownie mit Vanilleeis. Aber das war auch seeehr lecker.

Zuhause angekommen, war ich dann erschöpft vom Tag und war froh, dass ich nicht mehr kochen musste, sondern mir nur noch Essen des Vortages warm machen musste!


Freitag, 15. Februar 2019 - Chinese New Year Celebration

Ja, das chinesische Neujahr ist schon zehn Tage her, aber wir haben es in der Schule erst später nachgefeiert.

Eigentlich gibt es auch nicht viel zu berichten, aber ich wollte euch vor allem die Bilder zeigen!

Die Tage vor Freitag wurden dazu genutzt, um die Dekoration vorzubereiten, die Bühne aufzubauen und alles weitere zu planen. Die Schüler, sowie Fei und Kru May (unsere chinesisch Lehrer) haben sich wirklich sehr viel Mühe gegeben und es sah super schön aus!

Es wurde sogar traditionelle chinesische Kleidung aus der Stadt ausgeliehen, die dann manche Lehrer getragen haben. Auch ich habe welche bekommen und habe dann den Rest des Tages die ganze Zeit geklimpert wenn ich mich bewegt habe, da an meinem Rock ziemlich viele Glöckchen dran waren. Mir hat meine Kleidung wirklich sehr gut gefallen, vor allem der Rock!

Nach der täglichen Morgenzeremonie ging es dann erst richtig los. Alle Schüler und Lehrer hatten sozusagen die ersten zwei Schulstunden frei und konnten dann so an dem kleinen Fest teilnehmen. In der Zeit wurden dann typische Rituale des Neujahrsfest gemacht und für alle anderen erklärt.

Nach den zwei Schulstunden ging dann der normale Unterricht weiter, aber gleichzeitig gab es auch Aktivitäten für die Schüler, wenn sie eine Stunde frei hatten, oder die Lehrer sich dazu entschlossen hatten, mit ihren Schülern daran teilzunehmen.

Es gab einen Karaoke Wettbewerb, bei dem die Schüler chinesische Lieder gesungen haben und man konnte malen, basteln und lernen, wie man den chinesischen Knoten herstellt.

Von Fei habe ich dann sogar noch einen roten Umschlag mit einem Schlüsselanhänger als Geschenk bekommen. Am Neujahrsfest ist es Tradition, dass die Älteren in der Familie den Jüngeren Geld in einem roten Umschlag schenken.


Mittwoch - Sonntag , 06.-10. Februar 2019

Strawberry Festival

Erdbeeren gehören zu meinen Top Favoriten, wenn es um Früchte geht! Umso besser, wenn bei mir gleich ein ganzes Fest wegen der Erdbeere veranstaltet wird. 

Die Region um Samoeng ist super bekannt für seine Erdbeeren und es gibt unzählige Erdbeerfarmen, bei denen man auch selbst pflücken gehen kann.

Das Strawberry Festival ist wahrscheinlich eines der größten Feste hier bei mir, denn es wird ausgiebig gefeiert und es ist auch sehr bekannt. Ich habe sogar die ein oder anderen Touristen gesehen, die sich zu uns nach Samoeng "verirrt" haben. Besondern am Wochenende war extrem viel los!

Aber von Anfang an. Schon am Wochenende vorher wurde die riesige Rasenfläche unseres Schulgeländes als Parkplatzfläche hergerichtet. Mit weißer Farbe wurden Parkplatzmarkierungen aufgemalt, Schilder wurden aufgehängt und Absperrbänder platziert.

Die Straße direkt vor unserer Schule wurde vollkommen gesperrt, da auf dieser später Stände standen. Also wurde der Verkehr über unseren Schulhof geleitet, da dies der einzige Weg ist, diese Straße zu umgehen. Zum Glück ist der Verkehr aber nicht so, wie in einer Großstadt und es kommen nicht allzu viele Autos. Trotzdem war es vor allem für Fei und mich nicht besonders angenehm, da wir mitten auf dem Schulgelände wohnen und die Autos, Kleintransporter, Motorräder und sonstiges somit direkt an unserem Häuschen vorbeigefahren sind. Aber es war ja nur für ein paar Tage, somit war es auszuhalten.

Trotz des Festes war unter der Woche normaler Unterricht angesagt, aber die Stimmung insgesamt war ziemlich locker. Abgesehen davon hatte unsere Schule drei Stände auf dem Fest, und da manche Schüler Dienst hatten, waren die Klassen manchmal etwas kleiner als normal.

Ich würde das Festgelände in drei Bereiche einteilen. Auf einer Straße wurde nur Essen verkauft und zwischendrin gab es mal einen Stand mit Klamotten/Schmuck/Souveniers/Kleinkram, dann gab es ein kleines Jahrmarktgelände mit riesiger Bühne auf dem Rasen der benachbarten Grundschule und dann natürlich der Abschnitt auf dem sich alles um die Erdbeere gedreht hat. Es gab frische und getrocknete Erdbeeren zu kaufen, Erdbeermarmelade, -wein und -sekt, Süßigkeiten aus Erdbeeren und mit Erdbeergeschmack und man konnte auch die Erdbeerpflanze kaufen. Es war gar nicht so leicht, sich zu entscheiden, bei welchem Stand man etwas kaufen sollte, da so ziemlich alle das gleiche verkauft haben. Unter all den Erdbeerprodukten, hat man aber hin und wieder auch anderes gefunden. Viele haben zusätzlich noch anderes Obst verkauft oder Marmelade aus anderen Früchten angeboten. Ein Stand hat Feigenmarmelade verkauft, welche aber schweineteuer war und so habe ich mich lieber für ein Glas Erdbeer- und ein Glas Physalismarmelade entschieden, welche zusammen weniger als ein Glas Feigenmarmelade gekostet haben. Ich habe davor noch nie Physalismarmelade gegessen, aber ich muss sagen, dass sie super lecker ist!

Auf dem Jahrmarktgelände habe ich sogar eine Stoffschildkröte gewonnen! Es gab einen Stand mit Losen und da ein Los nur 5thb gekostet hat, dachten Fei uns ich uns, das wies ja mal probieren können. Wir beide hatten bei unserem ersten Los eine Niete, aber bei unserem zweiten Los hatte ich Glück gehabt.

Für Fei und mich stand ziemlich schnell fest, dass wir das Kochen für die nächsten fünf Tage mal sein lassen und uns fürs Abendessen immer etwas leckeres vom Fest holen. Es hat sich auch wirklich gelohnt, denn es gab sehr viel Leckeres! Vor allem der Fisch, den wir uns geteilt haben, war extrem gut gewesen! Dazu habe ich dann aber doch noch Kartoffeln und bisschen Gemüse gekocht.

Wir beide haben immer zu Hause gegessen, da es auf dem Fest selbst nicht so gute Sitzgelegenheiten gab. Wir waren aber so schlau und umweltbewusst und haben immer leere Plastikdosen oder Teller mitgenommen, sodass wir nicht so viel Plastikverpackungen und -tüten gebraucht haben. Ich spüle lieber später mehr, als das ich dann den ganzen Müll im Nachhinein habe.

Am Samstag Morgen/Vormittag war die große Parade, bei der ich auch mitgelaufen bin. Ihr könnt euch das wie einen Faschingsumzug vorstellen, des es gab Wagen und Fußgruppen. Insgesamt war es aber etwas kürzer. Da die Lehrer bestimmt haben, dass ich dort mitlaufen sollte, hatte ich keinen Plan von irgendwas. Mir wurde auch erst am Abend vorher gesagt, dass die Parade am Samstag stattfindet. Aber das ist, zumindest meiner Erfahrung nach, typisch Thai. Ich bin meistens die Letzte, die irgendwelche Infos erhält.

Mir wurde gesagt, ich soll um sechs Uhr im Thai Dancing Raum sein, da um 07:30 Uhr die Parade starten sollte. Wer sich jetzt wundert, wer freiwillig an einem Samstagmorgen so früh aufsteht, um sich eine Parade anzugucken, dem kann ich nur sagen, dass ich das auch getan habe. Aber ich habe es einfach mal hingenommen. Als ich um sechs Uhr morgens dann im Raum war, habe ich mich dann selbst geschminkt und fertig gemacht, da sich niemand wirklich zuständig für mich gefühlt hat und habe dann meine Klamotten/mein Kostüm bekommen, von dem ich bis dato auch noch nichts wusste. Da es hier morgens noch ziemlich frisch sein kein, habe ich ziemlich gefroren kann ich euch sagen, denn das was ich anhatte, hat kein bisschen warmgehalten. Meine Jacken durfte ich aber noch anlassen, zum Glück!

Um 07:20 Uhr war ich dann mit den anderen Schülern am Treffpunkt und wie ich gesehen habe, war ich nicht die einzige, der kalt war.

Kurze Zeit später sollte ich meine Jacken ausziehen, das ich sie logischerweise nicht während der Parade anhaben sollte (meine Sweatshirtjacke vermisse ich außerdem immer noch... ich hoffe, dass sie irgendwie wieder auftaucht) und sollte mit der Tochter einer Kollegin zum Anfang der Parade laufen.

Kurzer Zwischenstand des Kältegefühls: Ich hatte am ganzen Körper Gänsehaut, gezittert und so langsam kein Gefühl mehr in meinen Füßen und Händen gehabt.

Vorne angekommen, standen dort noch andere junge Frauen und zwei meiner Schüler in super kreativen Kostümen und wir alle haben einen Anstecker mit einer Nummer drauf bekommen. Wie gesagt, ich hatte keinen Schimmer, was vor sich geht. So langsam hat es bei mir aber gedämmert, dass wir vielleicht bei einer Art Kostümwettbewerb oder sowas mitmachen. Sicher war ich mir aber nicht und bin es immer noch nicht, hahaha.

Naja, jedenfalls stand ich dann dort in der Kälte und mir war sau kalt. Meine Kollegin hat mir allerdings ihre Jacke geliehen, da sie gesehen hat, wie kalt mir war, denn sie war warm angezogen.

Wer sich jetzt fragen sollte, wie man so viel in zehn Minuten machen kann, der stellt definitiv die richtige Frage! Das alles ist nicht in zehn Minuten passiert, sondern in ein einhalb Stunden. Die Parade ging um 9 Uhr los.

Warum wir um halb acht da sein mussten und ich mich wie ein Eisblock gefühlt habe? Gute Frage, keine Ahnung.

Als es dann aber endlich losging, war ich ziemlich froh! Für mich war das ganze Spektakel wirklich nichts neues, da ich es von den Eschborner Faschingsumzügen gewohnt bin, durch eine Straße voller Menschen zu laufen. (Irgendjemand möchte wohl nicht, dass ich mir einen Umzug, in welcher Form auch immer, mal als Zuschauer angucke haha)

Einzig, dass extrem viele Fotos gemacht worden sind, war etwas anderes, aber definitiv zu erwarten! Für die Thais war es wohl ziemlich aufregend, dass ein Farang (thailändisch für Ausländer) mitläuft.

Insgesamt bin ich vielleicht 15 Minuten gelaufen und dann waren wir schon an der Schule angekommen. Da ich ganz vorne mit dabei war, konnte ich mir aber noch den Rest der Parade anschauen. Es gab auch Schülergruppen, die mitgelaufen sind und die verschiedenen Bergvölker Thailands dargestellt haben, wenn ich es richtig interpretiert habe.

Auch wenn ich mir die komplette Parade angucken konnte, so war das nicht so erfreuliche daran, dass ich noch ca. zwei Stunden in der Kälte gestanden habe. Sehr wahrscheinlich war es für die Besucher der Parade (es war wirklich extrem voll) nicht mehr so kalt, wie am morgen, aber für mich schon, da ich komplett verfroren war und mir noch nicht mal die Jacke, die mir eine sehr, sehr liebe Thailänderin während der Wartezeit gegeben hat, etwas gebracht hat. Zumindest habe ich es nicht gespürt. 

Die nächste Überraschung für mich war dann, dass wir, also diejenigen mit einer Nummer, nacheinander vor der großen Bühne wie auf einem Laufsteg eine Runde gehen mussten. Da ich keine Ahnung hatte, was ich machen musste, habe ich einfach die Mädels vor mir imitiert und ihnen nachgemacht. Außerdem mussten wir uns zwischen drin auch in einer Reihe aufstellen und drei Frauen mit Klemmbrettern habe uns begutachtet und irgendwas aufgeschrieben. Also eine Art Wettbewerb war es zumindest.

Gegen 11 Uhr, nachdem ein paar von uns irgendwelche Urkunden und Preise bekommen hatten (ich war nicht dabei), hat sich alles ganz plötzlich aufgelöst und ich sah das als Zeichen, dass es wohl vorbei ist und ich gehen kann.

Zuhause angekommen habe ich mich umgezogen, das Kostüm weggebracht, mir etwas zu essen gemacht, da ich noch nichts gegessen hatte und mich in die pralle Sonne gesetzt. Das war der erste Moment, in dem ich die Wärme der Sonne gespürt habe und mir endlich wieder warm war! Das war der beste Moment kann ich euch sagen.

Trotz der Kälte und das ich den Rest des Tages ziemlich müde war, fand ich es schön, dass ich die Erfahrung machen durfte.

Am Nachmittag war ich noch spontan mit P'Pim, ihrem Cousin und seinen Freunden ein bisschen unterwegs und wir haben uns zwei Erdbeerfarmen angeschaut und bei einem Coffeeshop angehalten.

Am Sonntag habe ich erst typische Hausarbeit, wie Wäsche waschen, Bad putzen und aufräumen erledigt und dann haben Fei und ich noch den letzten Tag des Strawberry Festivals genossen und ausklingen lassen.


Dienstag, 05. Februar 2019 - Chinese New Year

Jetzt kann ich auf meiner List abhaken, dass ich das chinesische Neujahrsfest gefeiert habe. Zumindest ein bisschen. Gefeiert wird das chinesische Neujahr nach dem traditionellen chinesischen Lunisolarkalender und fällt auf einen Neumond zwischen dem 21. Januar und 21. Februar.

Genau wie wir auch, feiern die Chinesen in das neue Jahr herein. Seit dem 05. Februar befinden wir uns nun im Jahr des Schweins.

Da meine Mitbewohnerin Chinesin ist haben wir es natürlich gefeiert und wir beide haben glücklicherweise für den Dienstag frei bekommen bzw. haben unsere Stunden vertreten lassen oder getauscht.

Wir beide sind nach Chiang Mai gefahren, denn dort soll Neujahr in Chinatown gefeiert werden.

Ganz Chinatown war für den Verkehr abgesperrt und alle Straßen waren voll mit Ständen. Es gab unglaublich viel Essen! Leider mehr Thai Essen als chinesisches Essen, wo wir beide etwas enttäuscht waren. Ich hätte super gerne etwas typisch chinesisches probiert, abgesehen von Dumpings, die wir schon so zu zweit gekocht haben. Dumpings sind nebenbei unglaublich lecker und Fei kann dazu eine Soße machen, in die ich mich wirklich reinlegen könnte, so sehr liebe ich sie! Für die Soße muss ich mir unbedingt noch das genaue Rezept geben lassen. Ich weiß aber jetzt schon, das ich dafür in den Asialaden muss. 

Aber wir haben typische chinesische Süßspeisen gefunden und natürlich direkt probiert!

Das chinesische Neujahr steht unter der Farbe rot und wirklich alles ist in dieser Farbe gehalten. Überall hängen die Papierlampen und man hat auch ganz viele in den traditionellen Kleidern gesehen, welche unglaublich schön sind. Außerdem sind Schüler mit einem Drachen und Trommeln durch die Straßen gezogen und in jedes Geschäft gegangen. Fei hat mir erklärt, dass der Drache ein extrem positives Tier in China darstellt und der Drache dem Geschäft somit guten Umsatz und Wohlstand überbringt und versprechen soll. Fei meinte, dass der Drache, den wir gesehen haben noch relativ klein sei. In China gibt es Drachen, welche bis zu 10m lang sein können.

Eine weitere Tradition zum Neujahrsfest ist, dass man von den Älteren aus der Familie einen roten Umschlag mit Geld bekommt.

Nachdem wir uns alle Straßen und Stände angeschaut haben, haben wir uns etwas zum Essen geholt und erstmal eine Pause eingelegt und uns in den Schatten gesetzt. Tagsüber wird es jetzt wieder ziemlich war.

Es gab auch eine Bühne, aber leider wurde dort nichts vorgeführt. Wir haben vermutet, dass am Abend vorher sehr wahrscheinlich Tänze oder ähnliches vorgeführt wurden.

Am späten Nachmittag haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht und sind somit nichts allzu spät nach Hause gekommen.

Mir hat der Tag wirklich gut gefallen, da ich mehr über die chinesische Kultur lernen konnte und weil Fei sich auch sehr gefreut hat, dass ich mit ihr einen für sie so wichtigen Tag verbracht habe!


Donnerstag, 31. Januar 2019

Es kann immer Vor- und Nachteile haben, wenn man einen Tag in der Woche ohne Unterricht hat.

Manchmal ist es sehr praktisch, da ich dann viel entspannen und Dinge erledigen kann, die (nicht) mit der Schule zu tun haben und die Möglichkeit habe viel zu lesen. Manchmal ist es aber auch ziemlich langweilig, wenn ich meine To-Do-Liste schon abgearbeitet habe und dann nichts mehr zu tun habe. Aber irgendwie bekomme ich die Zeit immer herum.

Diesmal war ich aber ziemlich froh, dass ich donnerstags immer frei habe, denn so konnte ich mit fünf Mädels der M.5-Stufe und Kru Nid auf eine Art Messe in Chiang Mai mitfahren!

Das schöne an dieser Messe war, dass dort ganz viele Schulen - Grundschulen, sowie weiterführende Schulen - aus dem Umkreis verschiedene Ware angeboten haben. Es gab Essen, Trinken, Kleidung, und viele handgefertigte Dinge. Unsere Schule hat Produkte mit Erdbeeren zum Verkauf angeboten. Frische Erdbeeren, getrocknete Erdbeeren, Kekse, Saft, Marmelade (davon habe ich mir ein Glas gekauft!), aber wir hatten auch Tee und Passionsfrucht-Saft.

Samoeng ist ja sehr bekannt für Erdbeeren, was ich persönlich super finde! Im Moment ist auch Erdbeerezeit und bald das Strawberry-Festival, worauf ich mich schon sehr freue!

Aber zurück zur Messe.

Das Messegelände war in drei Bereiche eingeteilt. Es gab einen Essensbereich, einen großen und breiten Gang für die Stände der Schulen und noch eine riesige Halle, in der man bei kleinen Workshops mitmachen konnte und Schülergruppen auf der Bühne etwas vorgeführt haben. Es wurden Thai Tänze gezeigt, gesungen und auch ein Orchester hat gespielt.

An den Ständen der Schulen konnte man direkt die verschiedenen Waren der Schüler kaufen und bei vielen konnte man zusehen, wie sie sie herstellen.

Ich habe außerdem Ohrringe selbst gemacht und eine Art Duftspender gebastelt. Der Duftspender sieht aus wie eine Blume und wird aus bestimmten Blättern hergestellt, die dann den Duft abgeben. Thais stellen sich das dann ins Wohnzimmer oder Bad. Unser Duftspender steht jetzt auch im Bad.

Am späten Nachmittag, zwischen 15 und 16 Uhr haben die meisten Stände dann angefangen abzubauen. Für den Transport unseres ganzen Equipments kam dann noch extra ein Lehrer mit seinem Pick-up, da ein Pick-up nicht gereicht hätte. Wir hatten eine Menge Zeug dabei! Vor allem ziemlich viele Erdbeerpflanzen. Da alle mit angepackt haben, ging es ziemlich schnell, genauso wie das Entladen der Autos.

Mir hat der Tag wirklich sehr gut gefallen, da er mal wieder ein bisschen Abwechslung in meinen Alltag gebracht hat, die Mädels wirklich sehr lieb sind und ich eine Menge gutes Essen probieren konnte! Ich war ziemlich voll und satt, als ich wieder zu Hause war.


Mittwoch, 16. Januar 2019 - Teacher's Day 

So einen Feiertag würde ich auch in Deutschland einführen!

Heute gab es keinen Unterricht, sondern nur eine Zeremonie und eine Cowboy-Mottoparty für die Lehrer.

Da unsere Schule die sog. Host School war und alle anderen Lehrer der anderen Schulen in unserem District zu uns gekommen sind, wurde unsere Schule schon zwei Tage vorher für diesen besonderen Tag vorbereitet.

Da vor allem Grundschullehrer gekommen sind, wollte unser Direktor einen guten Eindruck machen.

Alle Rasenflächen wurden ordentlich gemäht, das Schulgelände wurde in der halben Stunde zwischen Morning Ceremony und Unterrichtsbeginn von den Schülern gründlicher sauber gemacht denn je und die Vorbereitung für die Dekoration, die Musik und das Essen lief auf Hochtouren.

Ich selbst habe den kompletten Montag im Gebäude für den Kochunterricht verbracht, außer als ich selbst Unterricht hatte. Dort habe ich der Kochlehrerin Kru (=Lehrer) Nid und den Schülern geholfen Donuts und Cookies in Massen zu backen, sowie selbstgemachten Erdbeersaft in Flaschen abzufüllen. Jeder Lehrer hat nämlich ein kleines Lunchpaket zu Anfang bekommen, in welchem Saft, zwei kleine Donuts, zwei Cookies, ein Muffin und Servietten drin waren. 

Insgesamt lief der Tag sehr entspannt ab. Um elf Uhr sollte ich in der großen Halle sein. Ich habe mir also für neun Uhr einen Wecker gestellt und ich habe mich sehr gefreut unter der Woche länger schlafen zu können! Allerdings wurde ich um acht Uhr geweckt, da durch die Lautsprecher die Nationalhymne gespielt wurde und die Schüler des Orchesters dann zusätzlich direkt neben meinem Haus angefangen haben, nochmal zu proben. Mir wurde zwar eine Stunde Schlaf geklaut, aber das war nicht weiter schlimm. Ich bin unter die Dusche (wie ich morgens auf die Idee gekommen bin weiß ich auch nicht, denn es war sau kalt und ich habe gefroren...) und konnte dann in aller Ruhe frühstücken und mich fertig machen.

Als ich dann aus dem Haus bin, ist mir P'Pim über den Weg gelaufen und hat mich erstmal mitgenommen zum Mittagessen und in den Coffeeshop. Ich habe aber nichts gegessen, da ich spät gefrühstückt hatte. Soviel zu "ab elf bitte in der Halle sein". Aber alle waren entspannt, da die Zeremonie erst um 13 Uhr beginnen sollte.

Letztlich hat die Zeremonie um 14 Uhr angefangen, denn es hat bisschen gedauert, bis alle Lehrer da waren, ihre vieeeeeeelen Fotos gemacht und auch Platz genommen haben.

 Für mich war die Zeremonie sehr langweilig und ich durfte dann zwischendrin auch raus gehen. Zum einen war alles auf Thai und ich habe nichts verstanden und zum anderen wurde gebetet und irgendwelche Urkunden verliehen.

Als ich nach draußen ging, habe ich aber gesehen, dass ich nicht die einzige war, die es etwas ermüdend fand. Es saßen auch mehrere Thai Lehrer draußen vor der Halle und ich musste etwas schmunzeln, als ich das gesehen hatte.

Jedenfalls habe ich zusammen mit Fei draußen gewartet, bis es gegen 16 Uhr vorbei war und habe mich in der Zwischenzeit mit einem Lehrer unterhalten, welcher Englisch an einer Grundschule unterrichtet.

Danach sind Fei und ich nach Hause und haben uns für die Mottoparty fertig gemacht. Ich hatte recht viel Spaß dabei, mich etwas zu verkleiden!

Später wurden wir beide dann von Kru Nid abgeholte und wir sind zusammen zu dem Resort bei uns im Dort gefahren, in welchem die Feier stattgefunden hat. Auf einer riesigen Wiese waren ganz viele Tische aufgestellt und es gab auch eine Bühne.

Zwischen sechs und halb sieben wurde nochmal kurz gebetet und dann wurde die Feier offiziell eröffnet. Mir hat es gut gefallen, dass so gut wie alle Lehrer verkleidet waren!

Während des leckeren Essens hat jede Schule etwas auf der Bühne vorgeführt. Die Thais sind wirklich etwas verrückt drauf, wenn ich es mal so ausdrücken darf, denn die Showacts waren alle ziemlich laut und bunt. Es wurden Tänze, Lieder und sogar eine Zaubershow aufgeführt. Sogar der Song "Country Roads" wurde vertanzt.

Gegen acht Uhr haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht.

Insgesamt war es ein schöner Tag, auch wenn er zwischendrin etwas langweilig für mich war. Die Feier und das Essen haben es aber wieder gut gemacht.


Donnerstag, 03. Januar 2019

Auch, wenn dies ein kurzer Eintrag wird, möchte ich trotzdem darüber berichten.

An diesem Abend haben wir in der Schule mit den Schülern, welche unter der Woche in der Schule wohnen, das neue Jahr gefeiert.

So gut wie alle Lehrer und die Schüler haben sich dafür in der großen Halle versammelt und es wurde zusammen Mookata (Thai BBQ) gegessen. Auf langen Läufern auf dem Boden wurden in Abständen die Grills aufgestellt und die Zutaten, sowie die Getränke verteilt. 

Meine Mitbewohnerin Fei und ich haben zusammen mit unserem Direktor und noch einem Kollegen zusammen an einem Grill gesessen und gegessen. 

Während gegessen wurde, gab es zudem eine riesige Tombola für die Schüler, welche zwischendurch von Tanzeinlagen der Lehrer und Schüler oder anderen einstudieren Vorträgen pausiert wurde.

Jeder Lehrer und auch viele Schüler haben ein Geschenk mitgebracht; auch Fei und ich. Wir haben einen Snack-Korb zusammengestellt.

Die Geschenke der Lehrer haben zwischen Essen, Geld, Kuscheltieren/Kissen oder Klamotten immer variiert. Jeder Lehrer hat sein Geschenk vorgestellt und dann aus der Schachtel einen Namen eines Schülers gezogen. Bilder mit der/dem Gewinner/in wurden selbstverständlich nicht vergessen.

So ging das den ganzen Abend lang und noch weiter, als Fei und ich dann gegen neuen Uhr abends nach Hause sind.

Ich glaube die Feier und Verlosung an die Schüler ging bis 23/24 Uhr. 

Insgesamt war es ein schöner Abend und auch schön zu sehen, wie die Schüler sich gefreut haben, wenn sie etwas gewonnen haben. Soweit ich mitbekommen habe, ist auch kein Schüler leer ausgegangen, denn ein gezogener Name wurde nicht wieder zurück in die Schachtel gelegt.


Donnerstag/Freitag, 22./23. November 2018

Wie sehr ich mich auf diesen Feiertag gefreut habe!

Loy Krathong, auch bekannt als das Lichterfest. 

Die Bilder die ich im Internet gesehen habe, sahen einfach jedesmal fantastisch aus und ich war wirklich sehr gespannt, was für Erfahrungen ich machen werde.

Der offizielle Feiertag war dieses Jahr der 22. November 2018 gewesen. Er richtet sich nach dem Tag des Vollmondes im zwölften Monat des thailändischen Lunisolarkalenders und fällt meist in den November. An diesem Tag hatten wir allerdings ganz normal Schule. In der letzten Schulstunde hatte ich das letzte Mal Thai Dancing vor unserem Auftritt am Freitag. Thai Dancing wird als AG in meiner Schule neben ganz vielen anderen AGs angeboten. Da ich Thai Dancing unbedingt mal ausprobieren wollte, habe ich meine Advisorin gefragt, ob ich teilnehmen darf und es war kein Problem. Wir sind insgesamt fünf Mädels und ich kann euch sagen, dass es komplett anders zu Garde oder Modern ist, was ich ja sonst tanze. Für mich nicht sonderlich schwer, aber auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Auch das "Training" ist komplett anders. Da es kein bisschen anstrengend ist, kann man einfach die Klamotten anlassen, die man gerade an hat. Außerdem wird mehr gequatscht als getanzt. Aber es war trotzdem sehr lustig.

Nach meiner letzten Tanzstunde habe ich mich mit meiner Advisorin getroffen, damit ich mein eigenes Krathong basteln kann. Traditionell lässt man seine Krathongs später mit Kerzen und Räucherstäbchen auf's Wasser. Dies symbolisiert, dass man alles Schlechte von einem gehen lässt und bereit ist, Gutes wieder zu empfangen. Außerdem wünscht man sich etwas und entschuldigt sich gleichzeitig, das man das Wasser verschmutzt.

Ein Krathong zu basteln ist gar nicht so einfach, aber ich war sehr zufrieden mit meinem Ergebnis. Es gibt verschiedene Techniken, um die Bananenblätter zu falten, aber ich habe mich für die Standartvariante entschieden, da ich ja noch ein blutiger Anfänger war. Aber es hat sehr gut geklappt, was mich gefreut hat.

Abends gegen 20 Uhr bin ich dann mit meiner Advisorin, ein paar Lehrerkollegen und Schülern zum Fluss gelaufen.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir den ganzen Feiertag/Abend anders vorgestellt habe. Ich habe mich gefühlt, als wäre Silvestern, denn überall und an jeder Ecke sind Raketen in die Luft gestiegen und Böller sind gezündet worden. Nur ab und an hat man eine Laterne in den Himmel aufsteigen sehen, aber es waren lange nicht so viele, wie ich gedacht hätte. Außerdem gab es in der Straße die zum Fluss gehört hat von verschiedenen Plätzen Musik und Karaoke hat natürlich auch nicht gefehlt. Alles in allem war es ziemlich laut und irgendwie auch hektisch. Am Steg, an dem man sein Krathong ins Wasser lassen konnte, war ziemliches Gedränge und ständig ging die Frage um, wer ein Feuerzeug besitzt. Fotos wurden gemacht und es kam mir so vor, als ob man sich beeilen müsse sein Krathong ins Wasser zu lassen, sodass der nächste an die Reihe kann.

Irgendwie war es nicht so, wie ich gedacht hätte. Ich hatte diesem Feiertag mit Ruhe, Besinnlichkeit, Loslassen und Wärme verbunden. 

Nachdem wir am Steg waren, haben wir mit Schülern zusammen drei Laternen in die Luft steigen lassen. Für mich der schönste Teil an diesem Abend, da man der Laterne noch lange nachgucken konnte und ich schon immer mal so etwas machen wollte.

Gegen 22 Uhr war ich dann schon wieder zu Hause und irgendwie war ich froh darüber. Im Nachhinein war ich bisschen enttäuscht von dem Feiertag, vor allem da ich dann noch Videos aus Chiang Mai gesehen habe, wo Laternen zu tausenden in die Luft gestiegen sind und es sah einfach bezaubernd aus! Insgesamt sah es auf den Videos sehr entspannt aus und ich fand es schade, nicht in der Stadt gewesen zu sein. Aber man kann nicht alles gleichzeitig machen und ich konnte auch nicht wissen, wie es hier bei mir im Dorf sein würde. So habe ich auch meine Erfahrung machen können.

 

Am Freitag haben wir Loy Krathong in der Schule gefeiert. Es gab keinen Unterricht, sondern nur Aktivitäten. Für mich ging der Tag sehr früh los. Ich bin um 04:30 Uhr aufgestanden, da wir uns um 5 Uhr morgens getroffen haben, um uns für den Tanz fertig zu machen. Ich hätte aber locker 30/45min länger schlafen können, da alle anderen 15/20min zu spät kamen und dann auch erstmal etwas gegessen haben. Um kurz vor sechs haben wir dann angefangen. Die folgende Prozedur war mir kein bisschen unbekannt. Die Haare wurden gemacht, wir wurden geschminkt und haben uns angezogen. Dann sind wir nochmal den Tanz durch. Aufgeführt haben wir unseren Tanz nach der Eröffnungsrede des Direktors und es haben ein paar Lehrer und Schüler zugeguckt. Alles hat super geklappt, keiner von uns Mädels hat sich vertanzt. 

Während des Tanzes hatte jeder von uns ein Krathong in der Hand, welche wir danach mit dem Direktor und eingeladenen Gästen aufs Wasser gesetzt haben.

Danach war mein Part sozusagen auch wieder vorbei. Nachdem wir uns abgeschminkt und umgezogen haben, bin ich dann auf's Fest gegangen und ich war echt beeindruckt. Auf einem Weg auf unserem Schulgelände wurden zwei oder drei riesige Pavillons aufgebaut. Jede Klasse hatte dort einen Essens- oder Getränkestand und so konnte man für kleines Geld selbstgemachtes Essen der Schüler erwerben und somit deren Klassenkasse etwas unterstützen. Und das Essen war richtig lecker muss ich sagen! 

Insgesamt war der Tag sehr entspannt, außer dass ich dann mittags extrem müde wurde. Neben dem angebotenen Essen und Trinken gab es auch noch ein paar andere Programmpunkte für den Tag. Es gab eine Wahl zu Mr.&Mrs. Loy Krathong und da hat man gesehen wie kreativ die Schüler waren! Jeweils ein Junge und ein Mädchen haben sich in Teams zusammengetan und haben sich komplett eingekleidet. Es gab traditionelle Kostüme, aber auch super moderne und ausgefallene. Bewertet wurden sie von einer Lehrerjury, die den jeweiligen Teams dann auch noch Fragen gestellt haben. Um was es ging, kann ich leider nicht sagen und auch nicht, wer letztlich gewonnen hat, da ich irgendwie keine Verleihung mitbekommen habe. Außerdem gab es einen Wettbewerb für das beste Krathong. Kleine Schülergruppen saßen seit dem Beginn des Festes in kleinen Gruppen zusammen und haben an ihren Krathongs gearbeitet. Es gab also eine zeitliche Vorgabe. Die Ergebnisse am Ende waren einfach fantastisch und wirklich kunstvoll! Mein eigener Krathong war dagegen nichts. Ich hätte mich nicht entscheiden können, welches ich am schönsten fand, denn es waren alles kleine Kunstwerke.

Zwischendrin haben keine Schülergruppen verschiedene Lieder gespielt und meistens haben die Schüler fast jedes Lied mitgesungen.

Auch wenn es ein sehr schönes Fest war, war ich doch froh, als es vorbei war. Gegen Ende war ich einfach so müde und kaputt und alles war mir dann bisschen zu viel, sodass ich froh war, als sich der ganze Trubel aufgelöst hat.


Mittwoch, 07. November 2018

Endlich kann ich darüber berichten! Ein paar Leute wissen es schon, aber ich denke noch nicht alle.

Ich habe zum neuen Halbjahr einen eigenen Klassenraum bekommen, den ich so gestalten darf, wie ich gerne möchte!

Der Klassenraum wurde seit zwei Jahren nicht mehr benutzt und sah dementsprechend auch so aus... 

Zu allererst musste der Raum natürlich aufgeräumt werden und der ganze Müll musste raus. Meine Mutter war so lieb und hat mir dabei geholfen, als sie da war.

An einem Nachmittag haben wir also alles, was nicht mehr gebraucht wurde, oder einfach nur in den Müll konnte, aus dem Raum geschafft, die Fenster geputzt, den Raum gefegt und die Tische umgestellt. Danach sah es auf jeden Fall schon viel besser aus und ich habe mich sehr gefreut, dass meine Mutter mir so viel geholfen hat. Dadurch ging es um einiges schneller.

Da ich meinen Klassenraum gerne streichen wollte, habe ich den Direktor um Erlaubnis gebeten. Am selben Abend kam er mit einem Heft, in dem eine breite Palette an Farbe angeboten wurden und ich durfte ankreuzen, welche ich gerne hätte. Ich entschied mich für ein helles Zitronengelb für die Wände und für einen kleinen Topf mit graphitfarbener Farbe, da ich mit den Schülern die Umrisse der Weltkarte an die Wand malen möchte. 

Die Weltkarte hängt mit einem Anti-Plastik-Projekt zusammen, dass ich gerne mit einer meiner Klassen machen möchte. Ich möchte sie über die riesigen Plastikinseln im Meer aufmerksam machen, und darüber, dass man nicht für jede Kleinigkeit vom Supermarkt eine Plastiktüte braucht. Also um es mal grob auszurücken. Der Verbrauch von Plastik ist hier wirklich enorm... Ich möchte ihnen zum Beispiel klar machen, dass es auch andere Alternativen zu Plastiktüten gibt oder man seine Plastiktüten auch wiederverwenden kann.

Aber wieder zurück zu meinem Klassenraum. Am letzten Tag mit meiner Mutter zusammen, haben wir in der Stadt noch Klebeband zum abkleben gekauft und dann habe ich am selben Tag damit angefangen.

Meine Mutter hatte definitiv Recht als sie sagte, dass die Vorbereitung für's streichen, am längsten dauern.

Zu erst musste ich alles ankleben und dann kam der schlimmste Part überhaupt. Ich musste die Wände putzen. 

Hätte mich der Direktor nicht darauf hingewiesen, dann hätte ich es nicht gemacht, weil ich dachte, dass die Wände eben so aussehen. Aber nein, da habe ich mich vollkommen geirrt. Die Wände waren einfach nur über die zwei Jahre extrem dreckig geworden. Zwei komplette Wände meines Klassenraums habe ich selbst geputzt, obwohl ich von Schülern Hilfe bekommen sollte. Aber sie sind einfach nicht aufgetaucht.

Die anderen beiden Wände habe ich erst geputzt, als die Schule wieder angefangen hat. Ich habe mir einfach meine Schüler geschnappt, die ich in meiner ersten Stunde nach den Ferien hatte. Ich sage euch, die beiden Wände waren nach einer halben Stunde sauber, da ich ungefähr 30 helfende Schüler hatte. Alleine hätte ich das nicht so schnell geschafft und ich war einfach nur froh, dass sie mir ohne Murren geholfen haben!

Jedenfalls konnte ich dann meinen Klassenraum fertig streichen und jetzt strahlt er förmlich, weil alles so schön gelb ist!

Die Weltkarte ist aber noch nicht an der Wand, das kommt noch und dann gibt es dazu nochmal einen neuen Blogeintrag.

Den Lehrern und Schülern scheint es auch zu gefallen, was mich sehr freut.

Am meisten bin ich aber stolz auf mich selbst, weil ich den Großteil alleine geschafft habe und erfolgreich das erste Mal in meinem Leben gestrichen habe! 


Mittwoch, 03. Oktober 2018

Die Verlängerung meines Visums stand an. Auch wenn ich krank war/bin, musste es trotzdem erledigt werden.

Es war wirklich zum kotzen, wenn ich das mal so frei raus sagen kann. Es fängt damit an, dass man sich normalerweise mitten in der Nacht, und ich meine wirklich mitten in der Nacht, also 1 oder 2 Uhr morgens, beim Immigration Center in eine Schlange stellen muss, um eine Nummer zu ergattern. Da meine Advisorin und ich aber beide krank waren, haben wir uns doch dazu entschieden, jemanden zu bezahlen, der sich für uns in die Schlange stellt. Eigentlich hatte ich das nicht vor gehabt, weil ich das Geld nicht zahlen wollte, aber ich glaube das wäre nicht sehr förderlich für unsere Gesundheit gewesen...

Trotzdem musste ich dann heute morgen um 5 Uhr aufstehen, weil wir um halb sechs nach Chiang Mai losgefahren sind. Ich hatte vielleicht vier oder fünf Stunden schlaf, weil ich wegen meines Hustens ewig nicht einschlafen konnte. Es sollte also ein ganz toller Tag werden *Achtung Ironie*. Die Fahrt durch die Berge war... interessant. Manche Streckenabschnitte waren so vernebelt, dass wir gefühlt im Schritttempo gefahren sind, weil man die Straße so schlecht sehen konnte. Aber wir haben es sicher und ohne Zwischenfall geschafft, worüber ich sehr froh war! Die Fahrweise der Thailänder ist generell sehr mutig würde ich mal sagen. Meine Advisorin ist aber zum Glück eine sehr verantwortungsvolle Fahrerin!

Gegen viertel vor sieben war wir dann bei der Behörde und sind zum Glück noch rechtzeitig gekommen. Die Frau, die sich für uns in die Schlange gestellt hatte, war fast an der Reihe und ohne vorzeigbare Dokumente, bekommt man keine Nummer ausgehändigt. Die erste Hürde war also geschafft.

Nachdem alle Nummer verteilt waren, wurden man nach den verschieden Visa-Arten in Gruppen aufgeteilt und musste sich mit seiner Nummer in die richtige Reihenfolge stellen. Als ich dann an der Reihe war, habe ich einen kleinen Zettel in die Hand gedrückt bekommen, auf dem F41 drauf stand. In dem Moment hat es klick bei mir gemacht und ich konnte es wirklich nicht fassen. Man muss sich mitten in der Nacht für eine Nummer anstellen, um dann seine eigentliche Nummer zu bekommen. Bitte fragt mich nicht, wo der Sinn dahinter ist... zusätzlich dazu hatte ich noch eine andere Befürchtung. Und zwar, dass es nicht nur Nummern mit F gibt, sonder auch mit A, B, C, usw.. Meine Befürchtung hatte sich bewahrheitet. Allerdings gab es in der Behörde mehr als einen Schalter, aber ein Schalter, hat einen Buchstaben abgefertigt. Jetzt denkt man sich vielleicht "Ach, Nr.41 ist noch ganz okay, das geht ja noch". Ha! Falsch gedacht. Nicht bei thailändischen Behörden sage ich euch. Ich habe insgesamt 12 Stunden in der Behörde verbracht (Zeit für Hin- und Rückfahrt für die Wege Schule-Chiang Mai NICHT miteingerechnet). Die meiste Zeit davon habe ich gewartet. Das ich meinen Kindle mit dabei hatte, hat mich wirklich gerettet! Zwischendrin waren wir auch noch etwas essen oder ich habe mich mit Laura unterhalten. Sie stand morgens für die erste Nummer vor mir in der Schlange und ich habe gesehen, dass sie einen deutschen Pass dabei hatte. Sie ist ebenfalls eine Freiwillige und macht ihren FWD über eine andere Organisation. Wir haben uns ziemlich viel unterhalten und ausgetauscht. Wenn alles klappt, dann kann ich sie nächste Woche sogar für ein paar Tage bei ihr im Kinderheim besuchen, worüber ich mich sehr freuen würde. Sie wohnt nämlich nur 112km von mir entfernt. Das Warten hatte also auch was gutes. So habe ich sie kennengelernt!

In der ganzen thailändischen Organisation, gab es aber etwas gutes. Man konnte seine Nummer mit Hilfe eines Codes online verfolgen und sehen, wann man ungefähr damit rechnen kann, dass man an der Reihe ist und wie viele Personen noch vor einem sind. Für mich war 13 Uhr angepeilt, worüber ich sehr froh war. Womit natürlich keiner gerechnet hat war, dass die einfach von 13-14 Uhr eine Mittagspause eingelegt haben. Es wurden keine neuen Nummer aufgerufen und es hat sich nichts getan. Das gefühlt weitere 200 Menschen gewartet haben, scheint niemanden interessiert zu haben... Als ich dann endlich dran war, war es glaube ich gegen 15 Uhr oder so. 

Dann musste natürlich passieren, was passiert ist. Alle Dokumente waren da, außer ein Dokument von der Schule hat gefehlt. Ein. Bescheuertes. Dokument. 

> Randinformation: Die Behörde hat nur bis 16:30 Uhr offiziell geöffnet.<

Meine Advisorin wusste nicht, dass wir das Dokument brauchen, denn es stand nicht auf der Checkliste von AFS. Wie sich herausgestellt hat, wurden die Regeln in der Behörde geändert und AFS wusste das anscheinend nicht (Nach dem Leiter von Laura, der seit fast 30 Jahren das Kinderheim leitet, ändert die Behörde fast jährlich die Regeln...).

Der Mann von der Behörde zeigt uns welches Dokument wir brauchen, anhand der Unterlagen von meiner chinesischen Mitbewohnerin Fei, die erst ein oder zwei Wochen vor mir ihr Visum verlängern lassen musste.

Nootchy und ich fast am verzweifeln, rufen in der Schule an und setzen alle Hebel in Bewegung, dass dieses Dokument für mich erstellt wird. Es müssen ja nur die Daten von Fei mit meinen getauscht werden. In Deutschland würde man das Dokument dann vielleicht einfach per Fax an das Immigration Center schicken, aber so einfach ist das hier nicht. Ohne eine original Unterschrift des Direktors, geht gar nichts. Da es schon 15:30 Uhr war habe ich die Hoffnung schon halb aufgegeben, weil man es in einer Stunde nicht schafft, nach Chiang Mai zu fahren. Jedenfalls ist eine Lehrerin meiner Advisorin entgegengefahren und die haben irgendwo eine Übergabe des Dokuments gemacht. Während Nootchy wieder zurückgefahren ist, habe ich in der Behörde gewartet. Um viertel vor fünf (die Behörde war noch nicht zu) ruft mich meine Advisorin an und sagt, dass sie das Dokument hat. Ich meinte nur zu ihr, dass das Amt noch offen ist und sie antwortete mir, dass sie ca. 15min noch braucht. Das Glück war aber auf unserer Seite, denn ich hatte mitbekommen, dass das Amt erst die restlichen Wartenden noch bearbeitet, bis es schließt. Als Nootchy dann da war sind wir mit meinen vollständigen Unterlagen direkt zum Schalter und dann habe ich endlich mein Visum bekommen!!!! Was für ein Stress sage ich euch. Es hat also alles gekappt. Hätte es das nicht, so müsste ich am nachten Tag nochmal hinfahren. Der Mann am Schalter meinte aber zu uns, dass wir dann nicht noch einmal eine neue Nummer hätten ziehen müssen, sondern direkt zu ihm hätten gehen können. Wenigstens etwas. Aber das war ja nun nicht mehr nötig!

Gegen halb sechs sind wir dann aus dem Immigration Center raus und haben uns auf den Rückweg gemacht. Ich wollte nur noch nach Hause, denn ich war total müde und hatte leicht Hunger. Außerdem hatte ich gehofft, dass mich der anstrengende Tag nicht einen Rückfall mit meiner Erkältung gekostet hat. Es war nämlich der erste Tag, an dem ich fast nicht gehustet habe oder an dem ich mir nicht alle zwei Minuten die Nase geputzt habe. Als ich endlich zu Hause war (ca. 19 Uhr) habe ich nur noch was gegessen, bin ins Bad und war dann endlich im Bett! 

Von drei Visa-Verlängerungen sehen jetzt also nur noch zwei an. Jetzt wissen wir wenigstens, was wir alles brauchen und nächtens Mal gehen wir während der Wartezeit in die Stadt haben Nootchy und ich beschlossen. Man kann seine Nummer ja zum Glück online verfolgen.


Dienstag, 25. September 2018

Heute ist mal wieder etwas passiert, was mir deutlich bewusst gemacht hat, das die thailändische und die deutsche Kultur doch sehr unterschiedlich sein können.

Als die Morgenzeremonie heute morgen vorbei war, sind Lehrerinnen durch die Reihen der Schüler gelaufen und haben Mädchen ausgewählt. Aber nicht willkürlich. Die Schülerinnen wurden nach ihrer Haarlänge ausgesucht. Die Regierung in Thailand schreibt für staatliche Schulen vor, dass Mädchen ihre Haare während der Schule im Zopf tragen müssen. Zusätzlich dürfen die Haare (vor allem vor anstehenden Prüfungen, wie kommende Woche) nicht länger als der BH am Rücken sein, wenn sie einen Zopf tragen. Außerdem müssen zwischen unterem Haaransatz und Zopf fünf Finger passen. Waren die Haare der Mädchen also zu lang, wurden sie gebeten aufzustehen und sich neben der Schulgemeinschaft zu versammeln und zu warten. Nachdem alle Mädchen ausgewählt wurden, mussten sie ihren Zopf öffnen und ihnen wurden von drei Lehrerinnen die Haare geschnitten.

Ich bin ehrlich: Die Mädels sahen zwar nicht extrem unglücklich aus oder haben gar geweint, aber ich war geschockt. In Deutschland würde das als Körperverletzung gelten, wenn ein Lehrer an einen Schüler "Hand anlegen" würde.

Aber ich war die Einzige die so reagiert hat. Für alle anderen war das vollkommen normal und die Schülerinnen wussten anscheinend, was auf sie zukommen wird. In diesem Moment habe ich auch realisiert, dass ich das schon mal gesehen habe und zwar bei den Jungen. Damals ist auch ein Lehrer mit einer Schere durch die Reihen und hat den Jungen die Haare an ein oder zwei Stellen geschnitten. Anscheinend gibt es strikte Regeln von der Regierung aus. 

Meine Freundin, zu der ich gegangen bin um zu fragen, was gerade passiert, hat es mir erklärt. Sie sagte mir auch, dass es diese Regelung an den Privatschulen in Thailand nicht gibt, ausschließlich an staatlichen Schulen. 

Man sieht also, dass es in Thailand Dinge gibt, die man sich aus deutscher Sicht an Schulen niemals vorstellen könnte. Andersherum ist das aber mit Sicherheit auch so. Angefangen damit, dass es an den meisten Schulen in Deutschland keine Schuluniform oder -kleidung gibt. Zusätzlich wäre es für thailändische Schüler(innen) undenkbar, mit kurzer Hose und Top in die Schule zu kommen oder damit am Sportunterricht teilzunehmen. Aus deutscher Sicht aber vollkommen normal.

Kulturelle Unterschiede gibt es also überall und man muss lernen damit umzugehen, sie zu respektieren und zu akzeptieren. Akzeptieren, da ich z.B. nicht einfach hingehen kann und die Regel ändern kann, wenn es von der Regierung vorgegeben ist. Was ich aber machen kann ist, mit z.B. meiner Freundin oder meinen Advisorinnen sprechen, um die Situation besser nachvollziehen und auch verstehen zu können. 

Eins wäre aber für mich klar, wenn ich Schülerin und nicht Lehrerin an einer thailändischen Schule wäre: Ich würde vorher zum Friseur gehen, wenn wieder Prüfungen anstehen, um das Haarschneiden zu umgehen! Den Traum von langen Haaren kann man dann aber leider nicht verwirklichen...


Dienstag, 25. September 2018

Kurzes, aber sehr positives Update: Unsere Küche ist jetzt komplett fertig!!! Regal unter der Arbeitsfläche und Möglichkeiten, um die Küchenutensilien aufzuhängen sind endlich vorhanden.


Mittwoch, 12. September 2018

Endlich kommt auch dieser lang ersehnte Blogpost! Es geht um mein kleines, aber feines Häuschen. Bestimmt haben sich schon viele gefragt, wie ich so wohne, wie ich mich selbst versorge, da ich ja keine Gastfamilie habe, mit der ich zusammen lebe und für die, die mich auch auf Instagram verfolgen (Link unten), wie die Terrasse nach dem Umbau so aussieht. Jetzt kommen die ganzen Antworten.

Also erstmal ganz von Anfang. Als ich angekommen bin, gab es in meinem Zimmer nichts außer einem Bett, was mich dann doch ein bisschen geschockt hat, weil ich so gar nicht damit gerechnet hatte. Aber direkt am nächsten Tag bin ich mit meiner Advisorin Nootchy in die Stadt gefahren und habe mir erstmal alles nötige besorgt, was ich eben so gebraucht habe. Nachdem ich mich dann eingerichtet hatte, habe ich mich auch direkt viel wohler gefühlt und das komische Gefühl ist von mir abgefallen. An diesem Tag habe ich auch erfahren, dass ich eigentlich eine Gastfamilie gehabt hätte, diese aber zu außerhalb wohnt und die Schule es für besser empfunden hat, dass ich direkt im Geschehen wohne. Ich muss sagen, es war eine ziemlich gute Entscheidung. Ich fühle mich pudelwohl in meinem Häuschen und das schöne ist, dass ich ja trotz dessen meine Gastfamilie in ihrem Resort besuchen darf. 

Da ein ganz bisschen Deko natürlich nicht fehlen darf, habe ich mir auch auf dem Night Market in Chiang Mai eine Lichterkette gekauft, über die ich wirklich sehr froh bin, denn Lichterketten machen immer alles gleich viel gemütlicher! Zumindest meiner Meinung nach.

Zusätzlich dazu habe ich mich mit meiner Mitbewohnerin unterhalten und habe sie gefragt, wie sie sich fühlt und ob sie sich wohl fühlt. Nach einem "Ja, es geht schon irgendwie", dachte ich mir, dass ich das nicht einfach so lassen kann. Bevor der Umbau bei uns angefangen hat, hatten wir ja keine Küche und so war unser gemeinsam genutzter Raum Küche, Eingangsbereich und Wohnraum gleichzeitig. Zufrieden war ich also noch nicht soooo ganz. Was es dann aber viel besser gemacht hat lag an zwei Dingen: 

1. Ich habe erstmal unser Bad geputzt und siehe da - es war auf einmal sauber und man ist gerne ins Bad gegangen! Es war zwar ziemlich anstrengend, da es an diesem Tag echt warm war, aber es hat sich definitiv gelohnt. Außerdem haben meine Mitbewohnerin und ich dann direkt ausgemacht, dass wir uns jede Woche mit dem Putzen abwechseln, sodass nicht einer die ganze Arbeit alle machen muss. Perfekte Lösung, wie ich finde. Meine Mutter meinte dann direkt "Da sieht man mal, für was das Bad putzen zu Hause alles gut war!". Es war mir ziemlich klar, dass so eine Bemerkung kommen würde hahaha.

2. Wir Englischlehrer hatten direkt in meiner ersten Schulwoche ein Meeting mit dem Direktor. In diesem Meeting ging es aber nicht wirklich um Englisch oder den Unterricht, sonder eher um mich hahaha. Nachdem der Direktor gefragt hatte wie es mir so geht und wie ich mich fühle, habe ich nicht lange überlegt und ihm einfach die Wahrheit gesagt. Warum auch nicht?

Ich habe ihm erzählt, dass es mich bisschen schockiert hat, dass in meinem Zimmer nichts, außer einem Bett war und ich mir dann meine Kleiderstange, mein kleines Schubladen-Regal (oder wie auch immer ich es nennen soll), meine Überlegmatratze, Bettwäsche und generelle Haushaltssachen selber kaufen musste. Einen Tisch hatte ich von meiner Advisorin bekommen, da sie noch fünf oder sechs Stück übrig hatte. Warum so viele kann ich mir auch nicht erklären hahaha. Des Weiteren erklärte ich ihm, dass wir auch keine Küche haben und alles irgendwie drinnen kochen müssen, obwohl wir nicht wirklich die Ausstattung dazu hatten. Der Direktor hat mir geduldig zugehört und stand kurz nach dem Meeting mit meiner Advisorin vor meiner Tür. Er meinte, dass wir das ja so nicht lassen können. Seine Idee: Wir bauen einfach die Terrasse um, vergrößern sie und errichten zusätzlich noch eine Outdoor-Küche! Das musste ich erstmal sacken lassen und habe ihn wirklich erstmal sprachlos angestarrt, weil ich es nicht glauben konnte und mich total darüber gefreut habe! Abends habe ich es dann direkt Fei (meiner Mitbewohnerin) erzählt und sie hat zuerst genauso reagiert wie ich und sich dann super darüber gefreut! 

Am Wochenende kam der Direktor dann mehrmals zu unserem Haus, um zu überlegen, wie er die Terrasse am besten umbauen lässt und wo die Küche hinkommen sollte. Am Sonntag oder Montag ging es dann auch schon direkt los und ich war total überrascht hahaha. Als ich zum Haus kam war plötzlich die halbe Terrasse weg und es hat sich als schwierig erwiesen das Haus noch zu betreten. Aber die Bauarbeiter haben jedesmal Bretter über die Balken gelegt, damit wir rüberlaufen konnten. Wegen Baulärm konnte ich mich nicht beschweren, da nur während der Schulzeit bis ca. 18 Uhr gearbeitet wurde und ich so eigentlich nichts davon mitbekommen habe. Nach gut zwei Wochen war dann die Terrasse fertig und jetzt ist sie wirklich super groß!

Unsere Küche kam dann ein bisschen später und sie ist auch immer noch nicht zu 100% fertig. Ich würde mal sagen, dass 10% noch fehlen, aber wie ich die Thais kenne, ist es mit der Zeit ja nicht so streng haha. Abgesehen davon eilt es nicht so sehr. Unter der Küchenzeile haben wir total viel Stauraum und es soll noch ein Regal hineingebaut werden, sodass wir z.B. den Reiskocher oder die Töpfe nicht auf der Arbeitsplatte stehen lassen müssen. Zusätzlich dazu soll noch eine Leiste an die Wand kommen, damit wir die Kochlöffel und andere Küchenutensilien aufhängen können. 

Aber abgesehen davon ist alles fertig und Fei und ich sind einfach überglücklich, dass wir jetzt unsere Outdoor-Küche haben! Der Direktor hat uns auch noch Geld zur Verfügung gestellt, mit dem wir noch die nötigen Küchenutensilien kaufen konnten. Definitiv sehr großzügig von ihm, dass die Schule das Geld übernommen hat und wir nicht alles selbst bezahlen mussten! Seitdem die Küche fertig ist, haben Fei und ich auch schon ziemlich viel gekocht, was immer sehr viel Spaß macht! Eins der besten Sachen in der Küche: der Toaster, für den ich mich eingesetzt habe hahahaha! Ich meine, wer isst bitte ungetoastet Toast?! Dieser war also wichtig für uns! Wir haben auch eine mobile Herdplatte bekommen, da wir davor nur ein 2-in-1-Gerät hatten. Ein Gerät welches Topf und Pfanne gleichzeitig ist. Man kann den Topf/die Pfanne herausnehmen und darunter ist dann eine Herdplatte. Es ist nur etwas schwierig damit alleine zu kochen, also gab es die zweite Herdplatte und noch einen Topf und eine Pfanne dazu.

Im Großen und Ganzen bin ich jetzt also super zufrieden! Vor allem, weil ich Fei danach nochmal gefragt habe, wie es ihr jetzt in unserem Haus ergeht und die antwortete, dass sie sich wohl fühlt.

Dann wurde ich auch schon gefragt, wie ich mich denn so selbst versorge. Es gibt hier direkt um die Ecke der Schule zwei kleine Supermärkte (7-Eleven und Tesco Lotus), die die nötigen Lebensmittel haben. Zusätzlich dazu gibt es jeden Tag noch Markt, auf dem man frischen Obst, Gemüse, Essen, Kräuter, Gewürze und sonstiges kaufen kann. Also alles da, was man braucht.

Frühstück mache ich mir immer selbst, da ich ehrlich gesagt kein Reis oder Nudeln zum Frühstück essen kann. Das ist für mich dann doch eher Mittag- und Abendessen. Mittags kann ich in der Schulkantine essen, die das Essen, wie schon in einem anderen Blogeintrag erwähnt, frisch zubereiten. Es ist auch überhaupt nicht teuer, es kostet nur 20TB. Das ist noch nicht mal 1€ für ein Teller Reis mit zwei verschiedenen Beilagen oder für ein Nudelgericht. Zusätzlich dazu gibt es noch die Möglichkeit kleine Sacks und Getränke zu kaufen, die alle zwischen einem und zehn Baht kosten. Da ich aber drei Mal die Woche vor der Mittagspause Kochunterricht habe, fällt das meistens für mich aus. Abends habe ich die Möglichkeit ebenfalls in der Schulkantine zu essen, da die Schüler die in der Schule wohnen jeden Abend (außer freitags und am Wochenende) in wechselnden Kleingruppen kochen. Dafür muss auch keiner bezahlen. Die Kosten für die Zutaten übernimmt die Schule. Oft ist es aber auch so, dass ich mit meiner Mitbewohnerin etwas koche oder ich noch Essen vom Kochunterricht oder vom Vortag übrig habe. Verhungern werde ich hier also definitiv nicht!

Durch den Umbau haben wir drinnen nun auch etwas mehr Platz, was sehr entspannt ist. Wir haben zwar noch einen großen und alten Kastenfernseher bei uns stehen, der nicht mehr funktioniert, aber dieser kommt noch weg.

Es gibt also bis jetzt nur positive Veränderung und das ist wirklich schön.


Donnerstag, 6. September 2018

Diese Woche ist ziemlich viel los und ich habe sehr viel zu tun. Neben dem sog. „Mid-Term-Test“ und den sog. „Final Exam“, welche die Schüler immer zum Halbjahr und zum Ende des Schuljahres schreiben, können sie in jeweils einem Halbjahr bis zu 50 Punkte in jedem Fach sammeln. Wie sie die Punkte sammeln, entscheidet der jeweilige Fachlehrer selbst. So werden z.B. Test geschrieben, oder sie müssen einen Dialog vortragen oder es wird eine Hör-Verstehen-Aufgabe gestellt. Aus diesem Grund schreibe ich diese Woche mit meinen Schülern einen Test. Also musste ich erstmal einen Test konzipieren und was natürlich auch damit zusammenhängt ist das Korrigieren der Tests. Da ich keine Lust habe einen riesigen Blätterstabel auf meinem Schreibtisch zu haben, korrigiere ich immer direkt nachdem die Schüler den Test geschrieben haben. Dann habe ich es direkt hinter mir. Allerdings kann das manchmal ziemlich lange dauern und so sitze ich diese Woche meistens bis halb sechs oder sechs Uhr abends in meinem Büro. Zu dem Korrigieren kommt aber auch noch ein Englisch Wettbewerb dazu, der nächste Woche Dienstag und Mittwoch in der Stadt stattfindet. Die Schüler, die an diesem Wettbewerb teilnehmen, müssen bestimmte Sachen vorbereiten und können, wie z.B. eine Rede zum World Environment Day 2018 halten oder sich auf ein Interview vorbereiten. Da ich, laut den Englisch Lehrern meiner Schule, die beste Aussprache habe, muss ich mit den Schülern nebenbei noch lernen, üben oder die Reden überarbeiten. Was ich natürlich auch noch machen möchte, sind meine Blogeinträge schreiben. Zum einen, weil es mir super viel Spaß macht alles nochmal Revue passieren zu lassen, aber natürlich auch, um meine neugieren Leser nicht allzu lange warten zu lassen.

Zusätzlich dazu muss auch noch ein kleiner Urlaub geplant und gebucht werden. Ein paar Freunde von meiner AFS Gruppe und ich wollen nämlich Weihnachten zusammen am Meer in Hua Hin verbringen. Also muss ein Haus gefunden und gebucht werden und überhaupt erstmal abgeklärt werden, wer alles mitkommt. 

Wie man sieht ist im Moment ziemlich viel zu tun! 

 

Aber das war eigentlich gar nicht meine Intention diesen Blogeintrag zu schreiben hahaha. Eigentlich wollte ich über den Kochunterricht von letzter Woche berichten. Theoretisch könnte ich jede Woche über meinen Kochunterricht schreiben, weil er mir unglaublich viel Spaß macht und es immer eins meiner Highlights in der Woche ist, aber ich denke, dass das dann irgendwann langweilig werden könnte.

Jedoch war letzte Woche etwas anders als sonst und daran möchte ich euch gerne teilhaben lassen, weil es mich total gefreut hat. 

Nachdem mich die Schüler und die Kochlehrerin gefragt haben, was ich denn gerne in Deutschland esse, haben wir beschlossen mein Lieblingsessen zu kochen! Eigentlich ist mein Lieblingsessen ja Brokkoli-Nudelauflauf von meiner Mutter, aber da die Thailänder ja keinen Ofen haben (oder zumindest nicht gebrauchen – warum weiß ich auch nicht und ist für mich unerklärlich, weil es gibt doch nichts Besseres, als etwas mit Käse zu überbacken oder??), habe ich mich für Spaghetti Bolognese entschieden. Da die Schüler nicht wussten was das ist (ja, ich habe auch erstmal gestutzt…), habe ich ihnen Bilder gezeigt und sie waren direkt Feuer und Flamme das Gericht mit mir zu kochen. Also habe ich meine Mutter nach ihrem Rezept gefragt, weil es einfach oberlecker ist. 

Da die Kochlehrerin jedes Wochenende in der Stadt ist, um an einem Englischkurs teilzunehmen, war sie auch direkt einkaufen, da man z.B. passierte Tomaten nicht bei uns im 7-Eleven oder im Tesco Lotus (Supermarktkette in Thailand) bekommt. 

Dann war es auch schon so weit und wir hatten wieder Kochunterricht. Die Schüler hatten echt viel Spaß dabei mir beim Kochen zu helfen und waren voll erstaunt, dass ich ja so gut kochen könne hahaha. Mir hat es auch sehr viel Freude gemacht, vor allem als es dann soweit war, dass wir zusammen essen konnten und sie meinten, dass es ihnen schmeckt! Auch der Lehrerin hat es geschmeckt und insgesamt hat mich die ganze Situation dann glücklich gemacht. Es sind einfach die kleinen Dinge im Leben, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern können, obwohl man es nicht erwartet hätte. Am Ende war auch nichts mehr übrig, außer ein paar Nudeln, die wir zu viel gekocht haben. Wenn das mal kein gutes Zeichen war, dann weiß ich auch nicht. Falls also jemand Interesse an diesem super Rezept hat, dann hat meine Mutter bestimmt kein Problem damit, wenn ich es weitergebe haha.

Zusätzlich zur Spaghetti Bolognese wollten die Schüler auch unbedingt Pommes selbst machen und haben mich gefragt, ob ich das machen könne. Am nächsten Tag haben wir somit Pommes gemacht, von denen sie auch total begeistert waren. Ich glaube sie haben nicht erwartet, dass sie so einfach zu machen sind. Die Pommes haben wir dann aber immer direkt aus der Schüssel gegessen, sobald eine Portion fertig frittiert und gewürzt war, da sie warm einfach am besten schmecken und wir nicht warten wollten, bis alle fertig sind und die ersten dann schon wieder kalt waren. Die Schüssel war auf jeden Fall immer in Sekundenschnelle leer und man musste sich beeilen, wenn man eine Pommes abhaben wollte! 

Das Schöne an diesem Unterricht ist, dass die Lehrerin viel Wert darauflegt, dass alles entspannt abläuft und die Schüler viel selbstmachen können und davon lernen. Es herrscht keine steife oder strenge Lernatmosphäre, wie man sie ja manchmal bei einem anderen Unterricht hat oder braucht. Alle sind immer gut drauf, es wird ziemlich viel gelacht und alle können eine Aufgabe übernehmen. Außerdem achtet die Lehrerin darauf, dass es relativ leichte Gerichte sind, die nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen, damit die Schüler die Gerichte dann auch selbst zu Hause kochen können. Was auch sehr schön ist, dass zum Großteil die Schüler bestimmen, was sie gerne lernen möchten. Wollen sie also lieber ein Dessert machen und es passt in den Zeitrahmen, dann ist es überhaupt kein Problem.

Ich glaube man merkt, dass ich sehr gerne in diesen Unterricht gehe. Es ist aber auch mal wieder schön, nicht als Lehrerin vor der Klasse zu stehen, sondern selbst als Schüler mitmachen zu können. Natürlich merke ich immer noch, dass die Schüler Respekt vor mir haben, mich jedes Mal mit Teacher Mona ansprechen und mich eigentlich genauso behandeln wie ihre eigentliche Kochlehrerin, aber dadurch, dass ich genauso beim Kochen helfe wie sie, ist es doch irgendwie anders. Ich muss einfach nicht diese Lehrerhaltung einnehmen, die ich sonst habe, wenn ich vor meinen Klassen stehe und ihnen irgendetwas beibringen möchte und das ist ziemlich entspannend. 

Nächste Woche habe ich leider kein Kochunterricht, weil der Englisch Wettbewerb genau auf diese zwei Tage fällt, was ich sehr schade finde, aber dafür kann ich mich dann umso mehr auf die darauffolgende Woche freuen! Außerdem habe ich ja noch freitags Kochunterricht. Zwar nur eine Stunde, da ich in der anderen Stunde selbst Unterricht habe, aber immerhin!

Diese Woche haben wir Phat Thai gekocht und Donuts selbst gemacht! Phat Thai ist so lecker und eines meiner Lieblingsgerichte. Außerdem ist es gar nicht schwer zu kochen und ich werde es also ganz bestimmt dann in Deutschland auch mal kochen.

So, ich glaube jetzt habe ich alles geschrieben, was ich schreiben wollte und der Blogeintrag ist ja auch ziemlich lang geworden. 


Samstag, 25. August 2018

"Endlich ausschlafen" hieß es heute morgen! Auch wenn ich schon gegen 8 Uhr wach war, war ich trotzdem sehr froh, dass ich heute mal nicht durch meinen Wecker geweckt worden bin und wusste, dass ein entspannter Tag vor mir liegen würde. Heute ist nämlich nichts festes geplant, außer das Bad zu putzen (juhu, schon erledigt) und heute Abend mit meiner Mitbewohnerin und einer Freundin Kartoffelpuffer zu kochen. Darauf freue ich mich schon besonders!

Trotzdem möchte ich meine freie Zeit nutzen, um über etwas an meiner Schule zu berichten, was ich einfach klasse finde: Neben dem ganz normalen Unterricht wie Mathe, Englisch oder Kunst, gibt es auch so etwas wie Naturkundeunterricht an meiner Schule. Die Schüler lernen, wie man Obst und Gemüse anbaut. So haben wir hier z.B. Bananen, Trauben und Erdbeeren, sowie viele verschiedene Kräuter. Es gibt auch ein Reisfeld, welches ich aber leider noch nicht gesehen habe. Außerdem gibt es hier auch Tiere. Frösche, Hühner und Wildschweine. Ja, keine "normalen" Schweine, sondern Wildschweine. Ich konnte sie an ihren Jungtieren, den Frischlingen mit den Streifen, erkennen und abgesehen davon haben sie nicht die typische rosa Haut. Also Danke an meinen Opa, weil er es mir bei unseren unzähligen Waldspaziergängen beigebracht hat! (Opa, dir würde es mit Sicherheit Spaß machen, sie so nahe zu sehen! Da bin ich mir sicher.)

Das schöne an der Sache ist, dass alles verwendet wird. Die Eier der Hühner werden in der Schulkantine zum Kochen benutzt oder man kann sie für den Eigenbedarf erwerben. Neben der Banane selbst, werden die Blätter der Pflanze genutzt, um Essen darin einzuwickeln. Eine, in Thailand, normale Alternative gegenüber Plastikboxen, um Essen zu transportieren. Und ja, soweit ich es richtig verstanden habe, sind die Frösche auch zum Verzehr geeignet... ich habe sie allerdings noch nicht probiert.

Meiner Meinung nach sollte so eine Art von Unterricht auch in Deutschland eingeführt werden, da ich es einfach super finde, wenn Schüler die Möglichkeit bekommen, so etwas zu lernen! 


English Camp 2018 - Klongkhlungratrangsan School

Kamphaeng Phet, 18.-19.08.2018

Das letzte Wochenende habe ich eine anderen Schule in einer anderen Provinz besuchen und an deren English Camp für die Schüler teilnehmen dürfen. Elisabeth, eine Freundin von AFS arbeitet an dieser Schule und hat noch zwei andere Freunde und mich eingeladen. 

Freitagnachmittag ging die Fahrt von Chiang Mai nach Kamphaeng Phet für mich los. Mit dem Bus hat es sieben Stunden gedauert, bis ich dann endlich angekommen bin. Da es schon relativ spät war, war nur noch eine kurze Vorstellung der Lehrer, des Programms und ein gemeinsames Abendessen eingeplant. Richtig los ging es am Samstag! Um acht Uhr wurden wir von Elisabeths Advisorin abgeholt und zur Schule gebracht. Dort haben wir dann gemeinsam gefrühstückt und wurden den Schülern vorgestellt. Ich muss sagen, dass ich voll überrascht war, wie sehr die Schüler ausgerastet sind, als sie uns gesehen haben! Sie haben sich total gefreut, haben rumgeschrien und geklatscht. Nachdem wir uns den Schülern vorgestellt haben, haben alle auf den Direktor gewartet, der das Camp offiziell eröffnen sollte. In der Zwischenzeit haben wir mit den Schülern Spiele gespielt und Lieder gesungen, zu denen es super witzige Tanzbewegungen gab. Mit ca. einer Stunde Verspätung konnten die eigentlichen Aktivitäten beginnen. Die Schüler wurden in Gruppen eingeteilt und mussten dann die verschiedenen Stationen durchlaufen, die die Lehrer vorbereitet haben. Wir vier Freiwilligen wurden jeweils einer Station zugeordnet. Meine Station war nochmal in kleinere Aufgaben unterteilt worden. Die Schüler mussten also eine Aufgabe nach der anderen erledigen und durften erst die nächste beginnen, wenn sie die aktuelle richtig beantwortet oder bearbeitet hatten. Die Gruppe, die am schnellsten mit allen Aufgaben fertig war, hat gewonnen. Bei meiner Aufgabe ging es darum zu erraten, welchen Job die abgebildete Figur hat. Haben sie die Frage richtig beantwortet, so konnten sie sich die nächste Aufgabe abholen welche darin bestand, ein Ausmalbild eines Zoos, anhand eines Textes richtig auszumalen bzw. bestimmte Personen oder Tiere in vorgegebenen Farben anzumalen. Was mir gut gefallen hat war, dass die Schüler alle total motiviert waren!

Von 12 bis 13 Uhr gab es dann Mittagspause mit gemeinsamen Mittagessen. Nach dem Mittagessen ging es dann weiter.

Für den letzten Programmpunkt kamen alle Schüler wieder zusammen und es wurde ein gemeinsames Spiel gespielt, was im Nachhinein etwas ausgeartet ist hahaha.

Die Schüler haben sich in einen Kreis gesetzt und es wurden zwei Flaschen mit Babypuder verteilt. Während die Musik gespielt wurde, mussten die Flaschen rumgegeben werden. Sobald die Musik gestoppt wurde, musste die Person mit der Baybaypuderflasche aufstehen und in die Mitte kommen. Wir mussten den zwei Schülern dann eine einfache Frage stellen. Wussten sie die Antwort, durften sie eine Person ihrer Wahl mit Puder bestreuen, wenn nicht, dann mussten sie sich selbst einpudern. Auf jeden Fall super witzig mit anzusehen. Allerdings wurden wir von den Schülern auch nicht verschont und sind als Person ihrer Wahl auserkoren worden! Ich hatte dabei aber eine menge Spaß und als das Spiel vorbei war, haben wir vier und einen Spaß daraus gemacht und eine kleine Babypuder-Schlacht angezettelt hahahaha. 

Natürlich wurden danach noch eine Menge Bilder gemacht, denn das darf auf keinen Fall fehlen!

Eigentlich hatten wir vier noch den Vorschlag mit den Schülern zusammen "Just-Dance" zu spielen. Für diejenigen, die es nicht kennen: Man sucht sich ein Lied auf YouTube heraus, für das es eine vorgegebene Choreografie gibt und versucht es so gut wie möglich nachzutanzen. Spaß pur ist garantiert, vor allem wenn es Gruppenchoreografien sind!!! Da die Schüler aber so plötzlich weg waren, haben wir es zu viert alleine gemacht. Hat trotzdem super viel Spaß gemacht!

Da Elisabeths Familie ein eigenes Restaurant besitzt, haben wir dort zu Abend gegessen. Ich muss sagen, dass Mookata eines meiner Lieblingsgerichte geworden ist! Nachdem wir ziemlich viel gegessen und geredet haben, saßen wir abends noch zusammen.

Am Sonntag ging es für uns dann wieder um acht Uhr los. Heute waren die älteren Schüler an der Reihe, sodass die verschiedenen Stationen etwas abgeändert worden sind. Das Prinzip blieb aber das gleiche. Leider musste ich aber schon nach dem Mittagessen gehen, da ich einen langen Nachhauseweg vor mir hatte und mein Bus um halb zwei losgefahren ist. Bis es aber soweit war, habe ich wieder in meiner Station ausgeholfen. Der (frühe) Abschied war zwar schade, aber ich freue mich schon die drei wiederzusehen, wenn nächsten Monat bei mir ein English Camp stattfinden wird!

Meine Rückfahrt war zum Glück kürzer und hat nur fünf Stunden gedauert (sollte die Hinfahrt eigentlich auch, aber naja...), aber ich war letztendlich erst um halb zehn abends zu Hause, weil ich in Chiang Mai noch auf meine Advisorin warten musste, dort in der Zeit zu Abend gegessen habe und dann noch ca. ein einhalb Stunden zurück zu meiner Schule fahren musste.

Auch wenn ich Sonntag Abend nur noch ins Bett gefallen bin, so hat das Camp mega viel Spaß gemacht und es wurde sehr, sehr viel gelacht!


Mittwoch, 15. August 2018

Es gibt eine Sache an der Schule, über die ich mich ganz besonders gefreut habe, als ich das gehört habe. Es gibt Kochunterricht und ich darf daran teilnehmen! Jeden Dienstag, Mittwoch und Freitag vor der Mittagspause wird jetzt also gekocht. 

Dienstags und mittwochs gibt es immer Thaidesserts und freitags immer "normales" Essen. 

Ich war jetzt schon ein paar Mal dort und ich muss sagen, dass es mir mega viel Spaß macht mit den Schülern zusammen zu kochen. Die Kochlehrerin ist super nett und sie, sowie die Schüler lassen mich bei allem mitmachen und zeigen mir immer wie es geht. Das schöne ist, dass die Schüler auch versuchen mit mir Englisch zu reden, um mich so besser zu integrieren und mit mir ins Gespräch zu kommen. Kommenden Freitag, also in zwei Tagen, bin ich das erste Mal dabei, wenn ein Thai Gericht gekocht wird. Sonst war ich erst dienstags und mittwochs mit dabei. Aber ich muss sagen, dass die Desserts alle richtig lecker und auch einfach zum nachmachen sind!

Ich habe z.B. schon frittierte Bananen oder gekochte Bananen in Kokosnussmilch (das kann man übrigens auch mit Kürbis machen, was auch fantastisch ist) gekocht.

Da die Schüler mir heute unbedingt ein Gericht zeigen wollten, haben wir neben dem Dessert noch etwas anderes gekocht. Dafür haben wir Nudelteig zu kleinen Säckchen geformt und dann eine Füllung aus Hackfleisch, Glasnudeln und Gewürzen hineingegeben. Zusammengehalten werden die Säckchen mit Eigelb. Danach muss diese für ca. 30min gegart werden. 

Ich bin schon gespannt, was ich am Freitag für ein Gericht kochen werde!


Freitag, 10. August 2018

Heute wurde der Geburtstag der Königin und gleichzeitig Muttertag gefeiert. In Thailand ist es nicht so wie in Deutschland, dass es ein festen Muttertag gibt, sondern er fällt immer auf den Geburtstag der Königin. Da Farben in Thailand eine große Rolle spielen, haben heute alle blau getragen. 

Nach der täglichen Zeremonie am Morgen, haben sich wieder alle Schüler und Lehrer in zwei Reihen auf dem Weg versammelt, um den Mönchen eine Gabe zu übergeben. Nachdem dies vorbei war, sind wir alle in die große Halle gegangen, welche wieder ordentlich dekoriert gewesen war. In der Mitte der Bühne stand ein riesiges Bild der Königin, mit jeweils drei Thailandflaggen auf der einen und drei blauen Flaggen auf der anderen Seite.

Angefangen hat die Zeremonie wieder damit, dass alle Lehrer und Schüler aufgestanden sind, die Nationalhymne (und noch ein anderes Lied - vielleicht eine extra Hymne der Königsfamilie oder der Königin?) gespielt wurde und der Schulleiter eine Rede gehalten hat. Alles, um der Königin Respekt zu zollen.

Dann ging es auch schon weiter mit der Feier des Muttertages. Wie ich festgestellt habe, hat dieser Tag einen wesentlich höheren Stellenwert, als bei uns in Deutschland. Es scheint eine unausgesprochene Pflicht zu sein, den Tag bzw. die darauf folgenden freien Tage mit seiner Mutter zu verbringen oder sie mindestens zu besuchen und mit ihr (wenn auch nur kurz) Zeit zu verbringen. Außerdem wurden an meiner Schule auch Mütter geehrt. Aus jeder Klasse bekam die engagierteste Mutter ein Zertifikat der Schule und Ansteckblumen. Nachdem die Ehrung vorbei war, kamen die Mütter nach unten vor die Bühne und dann ging der eigentliche Spaß erst richtig los! Es wurden mindestens 15/20min Bilder von den Müttern mit ihren Kindern gemacht und alle sind durcheinandergewuselt und wollten ein Foto machen. Auch die Lehrer haben mit den Müttern und den Kindern Bilder gemacht. Selbst ich wurde gefragt, ob ich mit einer Mutter, ihrer Tochter und deren Lehrerin ein Foto machen kann, obwohl ich sie vorher noch nie gesehen oder ein Wort mit ihnen gewechselt habe. Für mich ein bisschen merkwürdig oder auch ungewohnt, aber ich habe sie einfach machen und ihren Spaß haben lassen. 

 

Am gleichen Tag, gab es direkt vor der Schule einen kleinen Mark, auf dem Kleinhändler frisches Obst und Gemüse verkauft haben. Es war auch eine kleine Bühne aufgebaut, auf der kleine Schülergruppen Musik oder Tänze vorgeführt haben. Die Zeremonie ging zwar nur ca. die ersten drei Schulstunden lang, aber da der Schultag entspannt angefangen hat, sind viele Lehrer mit ihren Klassen erstmal auf den Markt gegangen und haben erst nach der Mittagspause mit dem normalen Unterricht weitergemacht. Da ich freitags nur vormittags Unterricht habe, war es insgesamt sehr entspannt für mich.

Natürlich habe ich die Gelegenheit genutzt und habe mir auf dem Markt frischen Salat und Gurken gekauft. Dann habe ich mit ein paar Kolleginnen zusammen zu Mittag gegessen und sogar eine neue Freundschaft schließen können, worüber ich mich sehr gefreut habe!


Montag, 06. August 2018

Heute möchte ich nochmal bisschen über meine Schule und den Unterricht sprechen.

Für die ganze Woche gibt es einen vorgegebenen Dresscode - auf für die Lehrer.

Montags gibt es eine Uniform, die soweit ich weiß, alle Lehrer in Thailand besitzen. Da ich diese aber nicht habe, trage ich einen Rock mit Bluse.

Dienstags tragen die Frauen ebenfalls Röcke oder Kleider, die mindestens bis zum Knie gehen müssen. Dazu ist es erlaubt ein T-shirt anzuziehen. Die Schultern müssen aber stets bedeckt sein!

Mittwochs ist immer Scouts-Day an meiner Schule. Das bedeutet, dass die Lehrer und Schüler Pfadfinderuniformen tragen.

Donnerstags kann man eine (Sport/Jogging-)Hose anziehen (darüber habe ich mich sehr gefreut!!) und freitags gibt es traditionelle Kleidung. Die werde ich aber noch für die kommenden Wochen bekommen.

Auch die Schüler haben eine Uniform, die vom Tag und auch (wenn ich es richtig mitbekommen habe) vom der Klassenstufe abhängig ist.

 

Wie ich schon vorher erwähnt habe, kann man den Englischunterricht und das Englischniveau nicht mit den Schulen in Deutschland vergleichen.

Mir wurde erklärt, dass Englisch eine ganz andere Priorität besitzt als bei uns in Europa. Während bei uns Englisch heutzutage ein Muss und eigentlich so gut wie überall (sogar in der deutschen Sprache) zu finden ist, ist das hier in Thailand nicht so. Wenn man sich in den (Groß-)Städten von Thailand aufhält, dann findet man sehr viele Englische Übersetzungen und auch Personen, die Englisch sprechen. Je weiter man sich von der Stadt entfernt, desto weniger wird es.

Bei mir an der Schule ist Chinesisch ein Muss und wir als zweite Fremdsprache gezählt, während Englisch eher als dritte Fremdsprache angesehen wird.

Ein weiterer Grund ist, das viele Grundschulen in Thailand kein Englisch unterrichten, während das bei uns normal ist. Somit kommen Schüler mit gar keinen Englischkenntnissen und Schüler mit Englischvorkenntnissen in einer Klasse zusammen. Die Schwierigkeit besteht darin, die Schüler auf einen Stand zu bringen und gleichzeitig den Unterricht so zu gestalten, dass alle mitkommen, sich keiner langweilt oder sich unter- oder überfordert fühlt. Und das ist gar nicht so einfach... 

Trotzdem wurde mir gesagt, dass ich mit den Basics anfangen soll. Das heißt, dass ich mit den Schülern das Alphabet wiederholen werde. Danach werde ich ihnen Zahlen, Farben, Esse und Trinken, Wochentage und das Datum, die Jahreszeiten, den Familienstammbaum, die Kontinente und Länder, sowie Tiere beibringen werde.

Das liegt aber auch daran, dass ich M1-3 Klassen unterrichte. M1 kann man ungefähr mit der 5. Klasse vergleichen und ist hier Englisch für Anfänger. Je höher die Zahl hinter dem M ist, desto höher ist die Klassenstufe.

Was mir auch aufgefallen ist, ist das im Unterricht viel mehr Wert auf das Sprechen, als auf das Schreiben der Sprache gelegt wird. Viele Schüler können auf Fragen mündlich antworten, aber sobald sie etwas aufschreiben sollen, haben sie Schwierigkeiten.

Aber ich lasse mich davon nicht entmutigen und freue mich auch darauf, die Schüler dabei zu unterstützen, Englisch besser zu lernen und sie mit der Spreche vertrauter zu machen. Außerdem kann ich mich auch ihn gewissen Weise in ihre Lage hineinversetzen, da ich jetzt in einem Land bin, dessen Sprache ich nicht beherrsche. Auch ich muss an Thailändisch herangeführt werden und von ganz vorne anfangen. Seien es die Vokabeln und die ungewohnte Aussprache (hier gibt es z.B. Wörter, welche unterschiedlich betont werden können und somit ganz unterschiedliche Bedeutungen haben) oder auch die Schriftzeichen, die gar nicht so leicht zu schreiben sind und einen noch nicht mal erahnen lassen, was dort geschrieben stehen könnte.

Positiv ist auch, dass ich nicht alleine im Unterricht sein werde. Wie sich heute herausgestellt hat, werde ich den Unterricht zwar weitestgehend alleine führen, aber ein/e Thai-Englischehrer/in, der/dem die Klasse normalerweise unterrichtet, wird mit dabei sein und die Schüler und mich unterstützen, wenn es so Sprachbarrieren kommen sollte. Eine sehr gute Lösung meiner Meinung nach! Zudem fühle ich mich dann wohler, weil ich ja eigentlich gar keine ausgebildete Lehrerin bin.

Es ist also eine Menge zu lernen - für mich, sowie für die Schüler.


Dienstag, 31. Juli 2018

Heute möchte ich über einen besonderen Tag an meiner Schule berichten. Letzte Woche Freitag, 27.07.18, war der sog. "Asalha Bucha" Feiertag. Aufgrund dessen fand am Tag vorher (Donnertag, 26.07.18) kein Unterricht statt. Stattdessen gab es den ganzen Tag verschiede Aktivitäten. Angefangen hat der Tag um 7:45 Uhr mit der üblichen Zeremonie. Danach kamen Mönche an unsere Schule. Alle Schüler und Lehrer saßen draußen auf dem Weg in zwei Reihen und jeder hatte eine Spende in Form von Essen oder Trinken dabei. Die Mönche sind dann mit Schalen durch den so entstandenen Weg gelaufen und haben die Spenden entgegengenommen. Wichtig war hierbei, dass man sich vorher und nachher mit dem sog. Wai (thailändischer Gruß) verbeugt und die Schale des Mönchen nicht berührt, wenn man seine Spende abgibt. Sobald die Mönche alle durch die Reihe gelaufen sind, war der erste Programmpunkt des Tages vorbei.

Als nächstes ist die gesamte Schulgemeinschaft in das Gebäude mit der großen Halle geströmt. Die Schüler hatten am Tag zuvor die Halle geschmückt, dekoriert und den Soundcheck für die verschiedenen Aufführungen gemacht. Als alle Platz genommen hatten, wurde die Veranstaltung offiziell eröffnet. Angefangen hat es damit, dass sich alle Lehrer (einschließlich mir) vor der Bühne versammelt haben und aufstellen mussten. Auch die Schüler sind aufgestanden. Die Nationalhymne wurde gespielt und dem König wurde Respekt gezollt. Zusätzlich hielt der Schulleiter noch eine kurze Rede. Leider habe ich, während ich dort mit allen anderen Lehrern stand, nichts verstehen können. Erst danach erklärte mir meine zweite Advisorin P'Pim, dass es darum ging, dem König die Ehre zu erweisen. 

Dann ging es eigentlich erst richtig los. Verschiedene Gruppen von Schülern hatten Tänze, Lieder oder kleine Theaterstücke vorbereitet, die nach und nach aufgeführt wurden. Ich habe zwar nicht verstehen können, um was es z.B. bei den Theaterstücken ging, aber trotzdem war ich sehr beeindruckt von dem Einsatz der Schüler. Die Lehrer sagten mir, dass die Schüler alles selbst geprobt und auf die Beine gestellt haben. Sogar ihre Kostüme und ihre Choreographien der Tänze haben sie selbst erstellt und einstudiert! 

Mein persönliches Highlight des Tages war, dass auch ich in dem Ganzen involviert war. Zumindest für einen Programmpunkt. Ehrlich gesagt, weiß ich bis heute nicht, was genau abgelaufen ist oder was der Sinn dahinter war, aber es hat Spaß gemacht. Außerdem hatte ich so die Möglichkeit, die traditionelle Thai Kleidung anzuziehen und ich muss sagen, dass ich sie wirklich wunderschön finde! Mir kam es vor wie ein kleiner Wettbewerb zwischen den Schülern. In Zweier- oder Dreiergruppen sind die Schüler auf die Bühne (alle in der traditionellen Kleidung oder verkleidet) und mussten sich vorstellen. Danach sind sie von der Bühne, um dann einen extra hergerichteten Laufsteg entlangzulaufen. Dabei wurden natürlich fleißig Bilder gemacht! Ich habe die ganze Prozedur mit meiner chinesischen Mitbewohnerin und Kollegin zusammen gemacht. Wir wurden in die Kleider gesteckt, uns wurden die Haare gemacht und nebenbei sollten wir einen kurzen Text auf Thai auswendig lernen, indem wir uns vorstellen. Soweit ich weiß, stellten wir Geschwister aus einer sehr bekannten Geschichte aus Thailand dar. Wir sind also auf die Bühne, haben unseren Text gesagt und sind dann den Laufsteg entlang. Dann war mein Auftritt nach 5min auch schon wieder vorbei. 

Für die Schüler die zugeguckt haben war es das reinste Spektakel! Sie haben geklatscht, gelacht, gepfiffen und gejubelt, sobald irgendjemand auf die Bühne kam. 

So ging das den ganzen Tag bis es sich dann am späten Nachmittag aufgelöst hat, nachdem alle Schülergruppen vorgeführt hatten, was sie geprobt hatten.

Wer mich kennt, der weiß, dass mir die Tänze am besten gefallen haben! (Was auch sonst haha?!) Meist waren es Mädchen, aber es gab auch ein oder zwei Jungsgruppen, die einen Tanz vorgeführt haben, was ich echt super fand! Neben dem traditionellen Thai-Tanz gab es auch modernere Tänze. Die Gruppen waren so aufgebaut, dass es immer eine/-n Sänger/-in gab und der Rest der Gruppe hat getanzt. Ich war wirklich überrascht, wie viele Schüler sich getraut haben, wo der gesamten Schulgemeinschaft zu singen. Wenn eine Gruppe fertig war, gab es immer viel Applaus.

Auf jeden Fall war es ein sehr spannender und ereignisreicher Tag in meiner ersten Woche an der Schule!


Freitag, 20. Juli 2018

Meine Schule ist einfach super! Sie liegt in den Bergen und rund um das riesige Gelände ist alle grün. Die Lehrer, sowie die Schüler haben sich alle sehr gefreut mich kennenzulernen. Gestern wurde ich auch schon direkt mit in den Unterricht genommen und konnte so einige Klassen kennenlernen und ausprobieren, wie die Schüler auf mich reagieren. Ich muss sagen, dass es sehr gut geklappt hat. Da ich bis jetzt nicht alleine unterrichten musste, konnten meine Koordinatorin, welche gleichzeitig eine Englischlehrerin an der Schule ist, den Schülern auf Thai helfen, wenn sie etwas nicht verstanden haben. Generell merkt man, dass die Zusammenarbeit an der Schule sehr wichtig ist, was ich sehr schön finde. Jeden morgen um 7:45 Uhr versammelt sich die gesamte Schülerschaft und Lehrkörper auf der großen Wiese. Die Nationalhymne wird gesunden, die Fahne wird gehisst und wenn ich es richtig beurteilen kann, wird gebetet. Was ich sehr schön finde ist, dass die Schule ein eigenes Orchester hat, welches die Hymne spielt. Wenn dies vorbei ist, dann wird von den Schülern das Schulgelände sauber gemacht. Sie fegen die Wege und sammeln den Müll auf. Um 8:30 Uhr beginnt dann die erste Stunde. Im Gegensatz zu dem, was ich von meiner Schule kenne, ist es also sehr anders. Ich muss aber sagen, dass ich das überhaupt nicht schlimm finde, denn es ist interessant, etwas neues kennenzulernen! 

Mein Stundenplan ist total entspannt und ich habe sogar die Möglichkeit andere Kurse wie "Thai Cooking" zu besuchen. Vielleicht gibt es sogar einen "Thai Dance" Kurs, was für mich natürlich fantastisch wäre!

Es gibt aber auch Dinge, an die ich mich erst noch gewöhnen muss. Wenn ich z.B. an dem Direktor der Schule vorbeilaufe, dann muss ich meinen Oberkörper nach unten beugen, da er höher gestellt und somit eine Respektsperson ist. Im Gegensatz dazu machen das die Schüler bei mir. Generell darf bzw. sollte der Kopf nicht höher als der Kopf des Höhergestellten sein. Beides ein sehr ungewohntes Gefühl, aber mit der Zeit werde ich mich daran gewöhnen. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich meistens nicht alleine bin und somit das Verhalten der Thais nachahmen und lernen kann. 

Insgesamt ist das Schulgelände sehr groß, da ein Teil der Schüler und Lehrer auf dem Gelände wohnen. Auch ich wohne in der Schule in einer kleinen Hütte. Ich teile sie mir mit einer chinesischen Lehrerin und habe ein kleines aber feines Zimmer. Die Schule hat auch eine Kantine in der die Schüler und Lehrer Frühstück, Mittag- und Abendessen bekommen können. Auch ich esse hier, nur frühstücken werde ich in meiner kleinen Hütte, da die Thailänder schon morgens Reis mit Beilagen essen, was für mich eher Mittag- oder Abendessen ist und ich das so früh nicht so gut in den Magen bekomme... da es hier und die Ecke, aber viel frisches Obst und auch kleine Supermärkte gibt, ist das gar kein Problem.

Was den Englischunterricht angeht, so ist dieser im Gegensatz zu dem Unterricht, den ich kennengelernt habe, sehr anders. Er wird sehr einfach gehalten und mit vielen Spielen unterstützt. Meine Aufgabe wird es sein, mit den Schülern zu üben, dass sie sich vorstellen können, die Zahlen besser kennen und sich auch im lesen und schreiben verbessern. Ich habe mir auch schon überlegt mit ihnen die Namen der Länder zu lernen, damit sie sich besser vorstellen können, woher ich komme, da viele nicht wissen, wo Deutschland auf der Weltkarte liegt.

Insgesamt bin ich mit der gesamten Lage, so wie sie jetzt ist, zufrieden und freue mich auf das Jahr an der Schule!